Im April 2024 wurde von den Eltern, deren Kinder in der integrativen Montessori Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ betreut werden, eine Petition gegen die Schließungspläne der Stadt eingereicht. Die Wellen schlugen hoch, besonders als Anfang Mai der Verwaltungsstandpunkt des Amtes für Jugend und Familie veröffentlicht wurde, der nach Aussage der Petenten nicht den richtigen Stand der Verhandlungen zwischen Träger und Stadt darstellte.

Wir berichteten am 24. April unter „Schließung der Kita ‚Villa Kunterbunt‘: Müssen die Kinder jetzt in den Westen umziehen?“ über die uns bekannt gewordenen Fakten zur Schließung und am 13. Mai über den, laut dem vorliegenden Verwaltungsstandpunkt, beschlossenen Umzug.

Nach dem zweiten Artikel bekamen wir vom Petenten die Information, dass der Verwaltungsstandpunkt, der auch heute noch als der aktuelle online ist, veraltet sei und weitere Verhandlungen liefen.

Auf Anfrage an das Amt für Jugend und Familie vom 22. Mai wurde bestätigt, dass es einen neuen Verwaltungsstandpunkt gäbe, unter dem beigefügten Link war aber nur der alte zu finden. Auf eine weitere Rückfrage wurde uns der 24. Mai als Veröffentlichungstermin benannt. Es passierte nichts.
Am 9. Juni fragte der Autor des Textes, am Rande der Wahlveranstaltung im Neuen Rathaus eine leitende Person der Stadt, die auch bestätigte, dass es einen gibt.

Am 23. Juli fragten wir erneut nach und bekamen am Folgetag eine Antwort.

Frage: Wie ist der aktuelle Stand zur Verlagerung der „Villa Kunterbunt“ in die Kita Paul-Küstner-Straße?

Antwort: Der Verwaltungsstandpunkt vom 17.07.2024 zur Petition-Nr. VII-P-10059 liegt vor. Dem Träger wurde die Übernahme des Montessori-Konzepts sowie des Personals in die kommunale Trägerschaft und damit in die Einrichtung Paul-Küstner-Str. 2a angeboten.

Die Elternschaft hingegen befürwortete den Verbleib in der Einrichtung Köhlerstraße. Die Verwaltung schlägt (nach Abstimmung sowohl mit dem Träger als auch dem Elternratsvorsitzenden) nun vor, den Mietvertrag um insgesamt 3 Jahre zu verlängern (Mietvertrag für ein Jahr mit zweimaliger Option der Verlängerung für ein Jahr).

Aktuell werden die vorliegenden Mängel der Einrichtung geprüft. Für den Zeitraum der Mietvertragsverlängerung können/müssen kleinere Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Nach Ablauf dieser Frist ist geplant, den Standort zu schließen. Anschließend ist die Überführung des Konzepts in die kommunale Kindertageseinrichtung Stötteritzer Str. geplant.

Die Kita in der Paul-Küstner-Straße. Foto: Thomas Köhler
Die Kita in der Paul-Küstner-Straße. Foto: Thomas Köhler

Vorsorglich hatten wir noch eine zweite Frage gestellt.

Frage: Mit Stand September 2023 wurde mitgeteilt, dass die Kita Paul-Küstner-Straße im Sommer 2024 wieder in Betrieb genommen wird. Wenn „Villa Kunterbunt“ nicht umzieht, steht dieser Zeitplan noch?

Antwort: Neben der Möglichkeit der kommunalen Wiedereröffnung wird derzeit auch eine anderweitige Nutzung durch einen freien Träger geprüft. Mit einem Ergebnis wird in den kommenden Wochen gerechnet.
Zwei Fliegen, respektive Kitas, auf einen Streich.

Fazit: „Villa Kunterbunt“ bleibt in der Köhlerstraße 7, für maximal 3 Jahre. Um den Weiterbetrieb zu gewährleisten, werden kleinere Mängel beseitigt. Die Leipzig-Kita Paul-Küstner-Straße, ein Neubau, in dem Baumängel beseitigt wurden und der jetzt leer steht, hat momentan keinen Träger und bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Wir werden weiter nachfragen.

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