Es ist eigentlich ganz einfach: Man kann alle Ziele im Leipziger Auwald erreichen, indem man zu Fuß hinläuft oder mit dem Fahrrad fährt. Niemand muss mit dem Auto auch noch die letzten Meter fahren. Und trotzdem tun das noch immer eine Menge Leute. Auch nach einem Antrag der Grünen-Fraktion aus dem Jahr 2020, die Stadt möge Wege finden, diese Waldfahrten von Pkw zu unterbinden. Doch irgendetwas klemmt mal wieder.

Weshalb die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nun eine neue Anfrage zur Problematik des Autoverkehrs entlang der Neuen Linie und am Nonnenweg ins Verfahren gebracht hat. Seit Ende 2022 sollte eigentlich eine Informationsvorlage vorliegen, die aufzeigt, wie künftig mit dem Thema umgegangen werden soll.

Denn es kommt auf der Neuen Linie weiterhin ab Höhe Parkplatz Richard-Lehmann-Straße/Auwald bis hinter zum Sportplatz insbesondere am Wochenende zu Beinahe-Unfällen, da einige Personen verkehrswidrig mit dem Auto die Neue Linie befahren. Auch entlang des Nonnenweges ist immer häufiger festzustellen, dass Autos verkehrswidrig abgestellt werden.

Grüne: „Autos haben im Wald nichts zu suchen“

Der Antrag ist bereits 2021 beschlossen worden. Seit einem Zwischenbericht im Februar 2022 warten wir auf die Umsetzung“, erklärt dazu dazu Jürgen Kasek, Stadtrat und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Neuerlichen Druck hat das Thema erfahren, da nunmehr wieder vermehrt Bürger/-innen auf das Problem hinweisen und es im Stadtbezirksbeirat Süd auch einen Antrag zur Einrichtung von Pollern gibt. Der Nutzungsdruck ist in diesem Bereich des Waldes entlang der Linie ohnehin schon enorm hoch. Autos haben im Wald nichts zu suchen!“

Ein zentraler Punkt dabei ist natürlich, dass der asphaltierte Weg von der Richard-Lehmann-Straße bis zum Sportplatz Neue Linie als Straße überhaupt erst einmal entwidmet werden müsste. Das war im März 2021 im Stadtrat mit beauftragt worden zu prüfen. Das Prüfergebnis sollte dann 2022 vorgelegt werden.

Braucht es mehr Kontrolldruck?

„Wir sehen Handlungsbedarf bei den Menschen, die achtlos und aus Bequemlichkeit die Wege nutzen und damit auch die ansässigen Sportvereine in Probleme bringen“, sagt Stadträtin Anne Sehl, sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. „Die Vereine kennen das Problem und versuchen bereits im Rahmen ihrer Möglichkeiten auf die Nutzer/-innen einzuwirken. Wir wollen wissen, was die Stadt unternimmt. Der Vereinssport und die Versorgung der Sportvereine muss natürlich dabei jederzeit möglich bleiben.“

Doch gerade am Wochenende scheint das auch niemand zu kontrollieren – weder an der Neuen Linie noch am Nonnenweg. Weshalb die Grünen auch fragen: „Wie hoch ist die Kontrolldichte durch das Ordnungsamt im Bereich Nonnenweg und Neue Linie und teilt die Stadt die Einschätzung, dass das Befahren der Neuen Linie und des Nonnenwegs mit Fahrzeugen aufgrund des hohen Nutzungsdrucks durch Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen erhebliches Gefahrenpotential birgt?“

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