Nach dem städtebaulichen Wettbewerb für das „Quartier am Volkshaus“ im Zentrum-Süd soll nun die öffentliche Beteiligung zu den Plänen beginnen, teilt die Leipziger Stadtverwaltung mit. Die Immobilienverwaltungsgesellschaft IVG der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mbH möchte das Areal an der Karl-Liebknecht-Straße zu einem der modernen Arbeits- und Lebenswelt angepassten Quartier entwickeln.

Das Berliner Büro Meyer-Grohbrügge hat den prämierten Wettbewerbsbeitrag weiterentwickelt und zu einem Entwurf für das Vorhaben ausgearbeitet. Mit diesem kann nach dem Beschluss der Stadtspitze jetzt die Öffentlichkeit beteiligt werden.

Ein neues Stadtquartier

Das rund 1,3 Hektar große Areal hinter dem Gewerkschaftshaus im Zentrum-Süd erstreckt sich bis zur Audorfstraße und liegt brach, ist teilweise versiegelt, teilweise stark begrünt und soll jetzt wieder städtebaulich verträglich genutzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Besondere Herausforderung war, für das Areal ein angemessenes Verhältnis zu schaffen zwischen baulicher Verdichtung und Freiräumen, die unter anderem stadtklimatische Funktionen haben.

Das Volkshaus ist seit seinem Bau 1906 Gewerkschaftshaus der Leipziger Arbeiter, mit Büro- und Verwaltungsräumen, einem Turnsaal sowie Gastronomie und Unterkünften. Das Grundstück wurde zuletzt jedoch nur noch teilweise genutzt.

Das „Quartier Neuer Arbeit“ will das denkmalgeschützte Volkshaus funktional mit den geplanten Bauten auf dem hinteren Grundstücksbereich verbinden. In Anknüpfung an die historische Nutzung ist dabei auch ein Veranstaltungs- und Gartensaal vorgesehen. Büro- und Besprechungsräume, Läden und Gastronomie bilden einen städtischen Nutzungsmix. Um der aus dem Arbeitsumfeld erwachsenen Flexibilität Rechnung zu tragen, sind beispielsweise auch temporäre Wohnformen wie modulare Wohneinheiten mit Büros angedacht.

Ambitioniertes und vielseitiges Bauprogramm

Geplant sind bis zu 18.000 Quadratmeter Geschossfläche, wovon rund 20 Prozent für Wohnungen vorgesehen sind. Davon sollen 30 Prozent als mietpreis- und belegungsgebundener Wohnraum entstehen. Auch ein Sportstudio sowie eine Kindertagesstätte mit etwa 45 Plätzen sind dem Entwurf zufolge angedacht.

Auf dem Areal ist innerhalb des derzeit unterkellerten Bereichs zudem eine Tiefgarage mit Ein- und Ausfahrt von der Karl-Liebknecht-Straße geplant.

Die umlaufende und höhengestaffelte Laubengangbebauung besteht aus zwei Baukörpern, welche die zentrale Freifläche „Volkshausgarten“ umfassen. So kann der schützenswerte Altbaumbestand erhalten werden. Den Eingang zum Quartier bildet ein schmaler Anbau an das bestehende Volkshaus. Auch ein barrierefreier Verbindungsweg für Fußgänger und Radfahrer zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Audorfstraße ist Teil des Konzepts.

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