Die 1909 gebaute und in ihrer Traglast bereits beschränkte Wiederitzscher Brücke über Anlagen der Deutschen Bahn in Gohlis-Süd muss neu gebaut werden. Die Arbeiten sollen im ersten Quartal 2024 beginnen und rund 5,3 Millionen Euro kosten, bei einem städtischen Anteil von etwa 4 Millionen Euro. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht. Der Verwaltungsausschuss entscheidet abschließend darüber.

Die Brücke weist starke Korrosionsschäden auf, weshalb bereits 1994 die beiden äußeren Träger einschließlich der Kappen und Geländer abgerissen wurden, was die Breite der Brücke auf etwa 13 Meter reduziert. Im Februar 2020 erfolgte zudem eine Notinstandsetzung. Dennoch ist die Brücke nur noch einspurig befahrbar und die Last auf 3,5 Tonnen beschränkt. Eine Instandsetzung der Brücke ist wirtschaftlich nicht vertretbar, da der Schaden sehr groß und das Material zu stark verschlissen ist.

Deutlich eingeengt: die Brücke in der Wiederitzscher Straße. Foto: Ralf Julke
Deutlich eingeengt: Zu sehen ist die Brücke in der Wiederitzscher Straße. Foto: Ralf Julke

Die neue Querung wird als etwa 34 Meter weites Stahlverbundbauwerk geplant, das bei einer Höhe von etwa 6 Metern über der Bahnstrecke verläuft. Die Breite beträgt zwischen den Geländern 10,55 Meter: Damit ist die Fahrbahn 5,55 Meter breit, mit beidseitig einem Gehweg von je 2,50 Metern. Zur Sicherung werden an den Seiten Füllstabgeländer und ein Berührungsschutz angebracht. Die Widerlager werden auf Großbohrpfählen im Untergrund verankert.

Zwei Jahre Bauzeit

Der Brückenabriss kann aufgrund des schlechten Zustands nur in Sperrpausen der Bahnstrecke erfolgen, weil Tragwerksteile abstürzen beziehungsweise die Arbeiten Erschütterungen auslösen könnten, die diese Teile lösen. Während der Bauarbeiten muss zudem die Wiederitzscher Straße für den Kfz-Verkehr gesperrt werden. Autos werden während dieser Zeit über die Breitenfelder Straße beziehungsweise über die Lindenthaler Straße geführt.

Auch eine großräumige Umfahrung ab der Landsberger Straße wird ausgeschildert. Für Fußgängerinnen und Radfahrer entsteht eine Behelfsbrücke, unmittelbar westlich neben dem Ersatzneubau. Laut derzeitiger Planung dauert der Bau etwa zwei Jahre.

Derzeit wird bereits unter der nördlich der Brücke gelegenen Eisenbahnüberführung die Wiederitzscher Straße abgesenkt, damit Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge während der Bauarbeiten an der Wiederitzscher Brücke diese Querung nutzen können.

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