Die Stadt verändert sich. Und damit auch der Stadtraum. Seit einigen Monaten gibt es im Waldstraßenviertel auf dem Liviaplatz die „temporäre Umgestaltung“, mit der ausprobiert werden soll, wie dieser bislang ungestaltete Platz künftig zu einem attraktiven Stadtplatz werden könnte. Aber dann starteten die LVB 2022 ihre Baumaßnahme in der Waldstraße. Und auf einmal rätselten Autofahrer: Wie kommen wir dann da hin? Die Stadt reagierte jetzt auf eine Petition.

Diese Petition hatte im November Babis Kirillidis eingereicht. Erreichen soll sie, dass der Liviaplatz wegen der Bauarbeiten doch wieder für den Autoverkehr geöffnet wird.

Doch das macht aus Sicht des Verkehrs- und Tiefbauamtes (VTA) keinen Sinn. „Einer Öffnung des verkehrsberuhigt umgestalteten Liviaplatzes für den Kfz-Verkehr wird nicht zugestimmt, die Befahrung durch Schienenersatzverkehr der LVB aber ermöglicht. Ein gleichlautender VSP ergeht zum Antrag VII-A-07982“, teilt das Amt in seiner Stellungnahme mit. Der erwähnte Antrag ist ein Antrag der AfD-Fraktion, die sich dann in gewohnter Weise ebenfalls noch auf das Thema draufgesetzt hat, ohne dass dabei irgendetwas Neues beigetragen wurde.

Die Stellungnahme des VTA zur Petition zum Liviaplatz.

Modellprojekt Liviaplatz

Denn dass der Liviaplatz zum Pilotprojekt wurde, war ja das direkte Anliegen des Stadtbezirksbeirates Leipzig-Mitte, um im Waldstraßenviertel eine Verkehrsberuhigung zu erreichen.

Das betont das VTA auch in seiner Stellungnahme: „Auf Initiative des Stadtbezirksbeirates Mitte und Beschluss des Stadtrates (VI-HP-07453-VSP-01) wurde der Liviaplatz temporär umgestaltet. Der Zeitraum für die temporäre Umgestaltung sowie der damit verbundene Evaluationsprozess wurde auf 3 Jahre angesetzt. Für das Modellprojekt wurden unterschiedliche Gestaltungslösungen entwickelt, die auch Änderungen für den Verkehr mit sich bringen, der Stadtbezirksbeirat Mitte hatte sich für die Variante ‚geschlossene Platzfläche‘ entschieden, über deren Gestaltung in Varianten von den Bürgern abgestimmt wurde.

Die präferierte Variante spiegelt sich in der derzeitigen Gestaltung des Platzes wider. Da der Zeitraum für das Modellprojekt ohnehin auf 3 Jahre begrenzt ist (04/2022 bis 04/2025), ist die Öffnung des Liviaplatzes für die Dauer der Baumaßnahme Waldstraße nicht zielführend, da somit keine aussagekräftige Grundlage für eine Evaluation vorliegen würde. Zudem verfehlt die Öffnung des Liviaplatzes das Ziel der Verkehrsberuhigung vom Kfz-Verkehr sowie das Ziel der Steigerung der Aufenthaltsqualität.“

Blick auf das Modellprojekt auf dem Liviaplatz. Foto: Petra Dobschütz
Das Modellprojekt auf dem Liviaplatz. Foto: Petra Dobschütz

Oder anders ausgedrückt: Das Anliegen der Petition würde geradezu den Grundgedanken des Pilotprojekts konterkarieren. Und das mit dem Wunsch, genau nach jener Verkehrsbelastung, die hier eigentlich begrenzt und vermindert werden soll.

Das beißt sich natürlich.

In den Umleitungsplänen berücksichtigt

Und andererseits sei der gesperrte Liviaplatz in den Umleitungsplanungen zur Waldstraße berücksichtigt worden, betont das VTA: „In der Waldstraße werden seit Oktober 2022 Arbeiten am Trink- und Abwasserleitungsnetz, Gleisbau, Brückenbau sowie Straßenbauarbeiten durchgeführt. Federführend und Projektverantwortliche sind die Leipziger Verkehrsbetriebe. Die Arbeiten sollen bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.

Mit Beantragung der Baumaßnahme Waldstraße durch die L-Gruppe wurde auch das Konzept zur Verkehrsführung während der Bauzeit übergeben. Hier ist auch die bestehende Schließung des Liviaplatzes berücksichtigt.

Durch die Baumaßnahme ist das Queren der Waldstraße aktuell nur eingeschränkt möglich. In Abhängigkeit der technologischen und baulichen Gegebenheiten sind während der Baumaßnahme immer mindestens zwei Querungsmöglichkeiten einzurichten. Zu Beginn der Baumaßnahme waren das die Christianstraße und die Wettiner Straße. Wegen der Sperrung des Liviaplatzes können beide Querungsmöglichkeiten nicht zur Durchfahrt vom westlichen in den östlichen Teil des Waldstraßenviertels genutzt werden. Für den motorisierten Individualverkehr gab es damit keine Verbindung mehr zwischen östlichem und westlichem Teil des Waldstraßenviertels.“

Andererseits habe sich die Lage seit Ende November schon etwas entspannt, betont das VTA: „Seit 28.11.2022 ist durch die LVB eine weitere Querung im Zuge der Gustav-Adolf-Straße über die Waldstraße eingerichtet, welche, in Abhängigkeit technologischer Anforderungen durch die Bauausführung, aufrechterhalten werden soll. Damit besteht neben den Querungen nördlich des Liviaplatzes auch eine Querung südlich des Platzes. Mit dieser Verbindung zwischen beiden Bereichen des Waldstraßenviertels sind eine großräumige Umfahrung und die Überfahrbarkeit des Liviaplatzes entbehrlich. Die Stadtverwaltung wirkt auch weiter bei den LVB darauf hin, dass immer mehrere bauzeitliche Querungsmöglichkeiten, mindestens eine jeweils nördlich und südlich des Liviaplatzes, eingerichtet sind.“

Der Umleitungs-Bus darf hier fahren

Sodass dann das Ergebnis der Prüfung lautet: „Nach Prüfung und intensiver Abwägung wurde entschieden, den Liviaplatz während der Baumaßnahme in der Waldstraße (ausschließlich) für eine Befahrung im Schienenersatzverkehr der LVB freizugeben. Die LVB erarbeiten dazu derzeit ein Konzept.“

Daran werde auch aktuell gearbeitet, so das VTA: „Die Organisation des Schienenersatzverkehrs obliegt den LVB. Aktuell erfolgen die Abstimmungen zum temporären Umbau und zur temporären Verkehrsführung am Liviaplatz zwischen den LVB und dem Verkehrs- und Tiefbauamt.“

Jetzt muss natürlich noch der Petitionsausschuss des Stadtrates darüber befinden, ob er die Stellungnahme der Stadt so übernimmt oder einen eigenen Beschlussvorschlag formuliert. Dann kann auch die Ratsversammlung darüber befinden.

Und dann wird auch noch der AfD-Antrag auf den Tisch kommen, so wie es am 18. Januar in der Ratsversammlung zu erleben war, als es zu einer AfD-Petition auch noch einen AfD-Antrag und einen AfD-Änderungsantrag gab – dasselbe Theme (Energiesparmaßnahmen in Leipzigs Bädern) dreimal durchgesprochen, diskutiert, abgestimmt. Genau die Zeitverschwendung in der Ratsversammlung, welche die Arbeit dort sinnlos aufbläht.

Und dann auch noch suggeriert, die AfD wäre so etwas wie eine Kümmerer-Partei, die dann von „enormen Belastungen für die Anwohner der genannten Straßen“ fabuliert, obwohl es nur um Anfahrtswege für Pkw geht, die jetzt längere Umleitungen fahren müssen.

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Es gibt 6 Kommentare

Was um die Wende zum 20. Jahrhundert die Gründe waren, daß auf dem heutigen sog. Liviaplatz doch keine Kirche gebaut worden ist, läßt sich vielleicht noch im Stadtarchiv rausfinden. Jedenfalls war im Stadtplan von 1894 https://www.leipzig-lexikon.de/SONSTBAU/br_frege.htm eine “Kirche (i. Proj.)” eingezeichnet. Später, im Stadtplan von 1913, ist eine vorgesehene von dort ausgehende Straße, die die Rosentalwiese markant hätte kreuzen sollen, zu bestaunen. Daß also dort seit mehr als hundert Jahren eine größere Fläche vorliegt, seinerzeit vermutlich mit groben Steinen gepflastert, heute mit Asphalt oder Teer versiegelt, mag man also als planerisches Versehen ansehen. Vonder Straßenführung ziemlich breit, man hätte jahrzehntelang bereits breite Zebrastreifen zum Überqueren aufbringen können, was aber anscheinend niemandem eingefallen war.

Was aber ist nun das Ziel des sog. Modellprojekts, dessen Tristesse sich in den Photos von Petra Dobschütz zeigt? Außer zum Tag der Eröffnung im Frühling 2022 habe ich dort, und ich bin seither aus Gründen oft über den Fregesteg geradelt, nie mehr als eine Handvoll Personen auf dem Platz erlebt. Meistens war niemand dort. Schade eigentlich um den ganzen Aufwand, oder?

Daß man, und zwar ausdrücklich unter Ausnahmebedingungen, die durch die sehr langdauernde Straßen- und Brückenerneuerung in der Waldstraße bedingt sind, nun starr an einer dreijährigen Laufzeit des Modellprojekts festhält, kann nur mit Unerschrockenheit hinsichtlich einer zu erwartenden kraß verzerrten künftigen Bestandsaufnahme erklärt werden. Wer tatsächlich wollte, daß die Platzmöblierung einstmals auf den vielzitierten Prüfstand kommen soll, müßte das Modellprojekt pausieren lassen. So eine Pausierung scheint sich formal verhakt zu haben, auch schade.

Und daß nun doch bei den LVB ein Konzept für die Befahrung des Liviaplatzes mit einem Schienenersatzverkehrsbus erstellt wird, ist zwar eine gute Nachricht, erscheint aber eigentlich als Posse, denn genau so ein Konzept wäre doch unbedingt schon bei den Vorbereitungen der Waldstraßenbaustelle zu erwarten gewesen.

Ich selbst halte es für das Mindeste, was aus diesem Modellprojekt einmal als Ergebnis stehen wird, daß sich die primär ergebende Erschwerung des Fahrverkehrs (eingeschlossen des Radverkehrs, denn man muß als Radfahrer umständlich um die Absprerrungen fahren und über die Liviastraße auf den Fregesteg einschwenken) vollkommen bewährt hat und nun andernorts weitere Möblierungen, zum Teil mit fahrbaren Straßenbäumen, als essentiell und wichtig für die Mobilitätswende angesehen werden.

@TLpz
Darüber hatte ich keine Informationen eingeholt und daher vorschnell die ganze Sache mit der Gaststätte zu wohlwollend betrachtet. Nun ja, ich verkehre eher in Gaststätten, in welchen die Gäste zu Fuß erscheinen oder mit dem Rad kommen.
Das Waldstraßenviertel wird von eher betuchten Leuten bewohnt, und diese neigen wohl viel mehr dazu, zu schreien, dass der Leibhaftige hinter ihnen her ist, wenn sie ihre Blechmonster behindert sehen.

An alle, die denken, man könnte nicht ohne eigenes Auto existieren:

Mein Gott, wacht mal 5 Minuten auf und stellt euch nur ganz kurz vor, wie eine Stadt aussehen könnte, die nicht für Autos gestaltet ist. Straßen ohne parkendes Blech, sichere Wege ohne die Gefahr unter die Räder zu kommen. Ruhige Straßen ohne Lärm, ohne Abgase. Versucht mal 5 Minuten die Disziplin aufzubringen, um euren Fetisch “Auto” zu vergessen. Für Euch ist das alles so “natürlich” geworden, dass ihr keinen Gedanken aufbringen könnt, dass dies gar nicht so sein muss.

@Der Michel
> Was den Wirt Herrn Kirillidis betrifft, so kann ich seine Situation durchaus verstehen. Nach Pandemie, Lockdowns, Personalmangel und anhaltender Inflation steht vielen Gastronomen das Wasser bis zum Hals. Und ja, manche Gäste bleiben aus, wenn sie nicht mit dem Auto – ohne Umwege – über die gewohnten Straßen fahren können/dürfen. Ein Zeichen unserer Zeit.

Nein, verständlich sind die Aussagen des Wirtes seinerzeit nicht gewesen. Und m.E. ist es auch Ihre Einschätzung nicht. Stimmig wäre es nur, wenn das Restaurant eigene Parkplätze hätte die nun nicht mehr angesteuert werden können. Das ist jedoch a) nicht der Fall und b) würde die Erreichbarkeit privater Parkplätze bei der Baustellendurchführung berücksichtigt werden. Ergo mussten sich die Besucher auch bereits vor der Baustelle freie Parkplätze suchen und ein paar Meter zum Restaurant laufen. Abends im Waldstraßenviertel war dies vor der Gaststätte eher weniger möglich. Durch die Baustelle fallen derzeit temporär einfach ein paar Parkplätze weg. Das ändert aber nichts an der Erreichbarkeit der Lokalität und eine Öffnung des Liviaplatzes bringt da auch keine Verbesserung. Oder die Besucher des Restaurants parkten vorschriftswidrig in der 2. Reihe. Das ist aktuell eben nicht mehr möglich…

Korrektur:
Dieser Satz stimmt nicht. Der ist noch reingerutscht, obwohl ich ihn löschen wollte.

“Wäre der Liviaplatz wieder befahrbar, wären es (je nachdem, ob er über die Funkenburgstr. oder die Tschaikowskystr. einfährt) ca. 1,5 km. ”

Zur Info

Möchte hier meinen Senf dazu geben, weil’s mich heftig genervt hat. Und es viel Senf, den ich hier von mir gebe 😉
—–
Ende Oktober las ich auf der Internetseite der LVZ einen von mehreren Artikeln über diese Petition. Als Beispiel für die – “ach, so großen Schwierigkeiten” die durch die Sperrung des Livia-Platzes entstehen, wurden die Stellungnahmen zweier direkter Anwohner des Platzes herangezogen. Der eine ein Unternehmensberater, der andere ein Ex-Banker und Rentner, beide namentlich zitiert

Warum ich jetzt im vorletzten Satz Anführungszeichen gesetzt hatte? Weil ich gerade diese 2 Personen mit ihrer Argumentation überhaupt nicht ernst nehmen konnte.
Beide wohnen direkt am Liviaplatz und sind somit theoretisch in der Lage, z.B. in der Tschaikowskystr. statt in der Feuerbachstr. zu parken. Statt also direkt vor dem Haus zu parken, könnte man vom Parkplatz kommend über den Platz gehen, um die Wohnung zu erreichen. Gut, gehen wir mal davon aus, dass in der Tschaikowskystr. abends die Parkplätze knapp sind und gleichzeitig nehmen wir auch noch an, dass Sie direkt vor Ihrem Haus einen eigenen Parkplatz haben, der nur Ihnen gehört. Dann bliebe noch der Umweg über die Straße “Am Sportforum” und nördlich in das Waldstraßenviertel, um den Luxus des Parkens vor der eigenen Haustür zu haben.

Ein Rentner, von dem man annehmen könnte, dass er im Ruhestand etwas mehr Zeit und Muße hat, beschwert sich massiv. Mag sein, dass es nicht unbedingt zum Lebensstil eines Ex-Bankers passt, wenn die Verkehrsführung nicht 100%ig seinen Ansprüchen entspricht, aber so ein Aufstand deswegen? Zitat: „Es ist unverständlich und völlig unnötig, dass die Verkehrssituation zusätzlich erschwert wird“.
Unverständlich und unnötig finde ich dagegen die Argumentation dieses Herrn, der auf mich eher den Eindruck macht, dass er nicht bereit ist, auch nur die kleinste Einschränkung seiner Bequemlichkeitsansprüche zu tolerieren.

Und der zweite Herr, der sich öffentlich zu Wort meldete, gab ein besonders “schlimmes” Beispiel:
„Um die verbotenen 40 Meter über den Livia-Platz erlaubterweise zurückzulegen, war ich 38 Minuten und sieben Kilometer unterwegs.” (laut Fahrtenbuchaufzeichnungen an – einem – Tag im Oktober) Garniert mit Bemerkungen über Einschränkungen für Polizei, Rettungsdienst und Müllabfuhr, Belastung der Umwelt, Belastung seiner Nerven usw. usf.

Das hat mich neugierig gemacht. Bei der Recherche der verschiedenen Bürositze dieses Herrn musste ich dann feststellen, dass sich zwei seiner Firmen an einer Adresse befinden, die nur 2,7 km (Fahrstrecke) entfernt ist. Dazu kommen noch zwei Büros, eines in Gohlis und eines im Musikerviertel.
Der Routenplaner verriet mir dann, dass sein Extrembeispiel mit – zusätzlich – 38 Minuten und 7 Kilometern Umweg (um das Parken 50 oder 100 Meter vor seinem Haus zu vermeiden) einfach nicht typisch für seinen Arbeitsweg sein kann.

Seit der Sperrung der Waldstr. ergeben sich für ihn folgende Umwege:
Von Gohlis kommend sind es ziemlich genau 1,3 km Umweg mehr, vom Büro im Musikerviertel sind es 475 m Umweg, der Weg von seinem Büro (Zentrum West) nach Hause hat nun 1,5 km Umweg.
Wäre der Liviaplatz wieder befahrbar, wären es (je nachdem, ob er über die Funkenburgstr. oder die Tschaikowskystr. einfährt) ca. 1,5 km.

Und wenn die Petition erfolgreich wäre:
Die Freigabe des Liviaplatzes würde nun im Maximalfall ca. 800 m Weg sparen. Vorausgesetzt, man hält es für absolut unzumutbar, in der angrenzenden Tschaikowskystr. oder Funkenburgstr. zu parken. Dann wären es nur 40 m zu Fuß über den Platz.

Ja, ich weiß, manche Straßen sind stärker befahren und man steht abends oft im Stau (der einem übrigens auch nicht erspart bliebe, wenn die Waldstraße wieder frei oder der Liviaplatz geöffnet wäre!)
Aber was bedeutet dieses Beispiel von “7 km Umweg und 38 Minuten mehr”? War es ein Unfall, eine vorübergehende Straßensperrung, war es ein Fußballspiel (das in der Waldstraße sowieso immer für ein gewisses Chaos sorgt), war es der übliche Feierabendstau? War es vielleicht ein Freizeitausflug zur falschen Zeit? Irgendwas ist im Stadtverkehr schief gelaufen und jetzt wird es einfach kausal auf die Sperrung des Platzes zurückgeführt. Nein, seriöse Argumentation sieht anders aus.

Was den Wirt Herrn Kirillidis betrifft, so kann ich seine Situation durchaus verstehen. Nach Pandemie, Lockdowns, Personalmangel und anhaltender Inflation steht vielen Gastronomen das Wasser bis zum Hals. Und ja, manche Gäste bleiben aus, wenn sie nicht mit dem Auto – ohne Umwege – über die gewohnten Straßen fahren können/dürfen. Ein Zeichen unserer Zeit.

Ich vermute, dass die beiden exemplarisch ausgewählten Herren nicht zur typischen Leserschaft der L-IZ gehören, aber vielleicht bekommen sie einen Hinweis auf meinen Kommentar. Dann haben sie die Möglichkeit, hier in der Kommentarspalte eine erweiterte Sicht ihrer Situation abzugeben.
Aber nach dem, was ich bisher recherchiert habe, halte ich die Situation der beiden Herren für völlig ungeeignet, um für eine Öffnung des Platzes zu argumentieren.

P.S.
Noch eine Bitte: Passionierte Autofahrer sollten lieber Abstand davon nehmen, mit dem Umweltschutz oder dem Benzinverbrauch zu argumentieren. Wenn Sie meinen, es unbedingt tun zu müssen, dann bitte ich Sie, mir mitzuteilen, wie viel Ihr Auto wiegt, um welches Modell es sich handelt, ob es ein SUV ist … usw.? Und eine Erklärung, warum es absolut unzumutbar erscheint, vielleicht ab und zu mal mit dem Fahrrad oder Pedelec zu fahren (letztere gibt es sogar schon von “Porsche”. Stimmt wirklich, die sehen auch so richtig schön teuer und edel aus. Manche Menschen brauchen so was ja)

P.P.S
Es wird Zeit, dass der Liviaplatz schön gestaltet und bepflanzt wird. Vielleicht können die Herren sich dann endlich mit der Situation anfreunden, weil sie dann direkt aufs Grüne schauen.

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