Vor einem Jahr stellte die Leipzig 1 GmbH ihre Pläne für das neue Quartier, das einstige Zollschuppengelände, westlich des Hauptbahnhofes vor. Schon diese Pläne waren in enger Abstimmung mit der Stadt entstanden. Um aber wichtige städtische Wünsche auch in neu entstehenden Quartieren zu sichern, sind seit einiger Zeit entsprechende städtebauliche Verträge das Mittel der Wahl. Das verpflichtet dann beide Seiten.
Die Entwicklung des neuen Quartiers auf dem ehemaligen Bahngelände im Westen des Hauptbahnhofes nimmt Fahrt auf. Auf zwölf Hektar Fläche zwischen Hauptbahnhof und Gleisen, Kurt-Schumacher-Straße und Parthe soll ein urbaner Stadtteil entstehen – mit Wohnbebauung, Gewerbe aber auch einer Fläche für den Gemeinbedarf. Hier sind ein fünfzügiges Gymnasium sowie der Parthepark als öffentliche Grünfläche geplant.
„Mit der Entwicklung der Brachfläche wird nun ein wesentlicher Impuls zur Aktivierung der umliegenden Gebiete westlich des Bahnhofs gesetzt“, freut sich Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. „Die kleinräumige Mischung von Wohn- und Gewerbenutzung wird ein lebendiges, spannendes und grünes Stadtquartier entstehen lassen.“ Dubrau hat für das Gebiet nun einen sogenannten städtebaulichen Vertrag vorgestellt, der die Festsetzungen des Bebauungsplans ergänzt und mit den Eigentümern des Areals – der Leipzig 1 GmbH – abgeschlossen wird.
Der Stadtrat entscheidet zudem noch im Juni über den Bebauungsplan „Westlich des Hauptbahnhofes, Teilbereich südlich der Parthe“ (Nr. 323.2).
Die Satzung sieht unter anderem 82.000 Quadratmeter Geschossfläche vor, die für Wohnungen sowie für Gewerbe genutzt werden können. Die einzelnen Blöcke werden unterschiedliche Höhen haben, im Norden des Gebiets soll ein 13-Geschosser einen markanten Akzent setzen. Ein Mobilitätskonzept, das auf die Reduktion des Kraftfahrzeugverkehrs setzt, blau-grüne Dächer sowie Regenrückhaltung und -versickerung im Gebiet sind weitere Vorgaben, die sich nun auch im städtebaulichen Vertrag wiederfinden.
Der Investor verpflichtet sich zudem zum Bau der Brücke über die Parthe, zur Mitfinanzierung von 54 Kitaplätzen sowie zur Beteiligung am Bieterverfahren für das Gymnasium – oder alternativ zum Verkauf der hierfür nötigen Flächen an die Stadt. Auch umwelt- und artenschutzrechtliche Vorgaben werden gemacht. Die Leipzig 1 GmbH sichert außerdem zu, 30 Prozent mietpreis- und belegungsgebundene Wohnungen im Neubau zu schaffen, die Stützmauer an der Kurt-Schumacher-Straße zu sanieren sowie die öffentlichen Verkehrs- und Grünflächen kostenfrei zu übertragen.
Jens Meinrenken, Geschäftsführer der Leipzig 1 GmbH, sagt dazu: „Wir freuen uns, dass mit dem Verhandlungsergebnis eines anspruchsvollen städtebaulichen Vertrages und der bevorstehenden Rechtskraft des B-Plans ein weiterer großer Meilenstein in der Entwicklung unseres Grundstücksareals erreicht ist. Jetzt können wir gemeinsam mit der Stadt die Gebietserschließung angehen, um mit der Schaffung von Wohnraum, sozialen Einrichtungen und Gewerbeflächen in dieser zentralen Lage einen wichtigen Beitrag in der Stadtentwicklung zu leisten.“
Norbert Hippler, Niederlassungsleiter vom Büro RKW Architektur + ergänzt: „Räume zu schaffen und Architektur lebendig atmen zu lassen in einem neuen Quartier, das ist eine wunderbare Aufgabe. Es ist gelungen, die unterschiedlichen Anforderungen der sozialen und technischen Infrastruktur, der Umwelt und der Mobilität mit neuen technischen Lösungen zu vereinen. In unserem Entwurf für die Leipzig 1 GmbH haben wir besonderen Fokus auf Freiräume gelegt: So entsteht im Quartier durch Grünzüge, Stadtplätze oder themenorientierte Pocketparks eine hohe Aufenthaltsqualität.“
2019 sollen die Arbeiten im neuen Quartier westlich des Hauptbahnhofs beginnen
2019 sollen die Arbeiten im neuen Quartier westlich des Hauptbahnhofs beginnen
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