Die drei Brücken im Verlauf der Bahnstrecke von Möckern nach Leutzsch über Weiße Elster, Neue Luppe und Nahle werden neu gebaut. Im Winter begannen hier schon die bauvorbereitenden Maßnahmen. Ersetzt werden sollen die Brücken im fahrenden Betrieb, Beeinträchtigungen im Zugverkehr soll es so wenig wie möglich geben. Ab dem 11. Juni gehen die Brückenarbeiten in die heiße Phase, teilt die Deutsche Bahn mit.
Im Eisenbahnknoten Leipzig erneuert die Deutsche Bahn zwischen Bahnhof Leipzig-Leutzsch und Haltepunkt Leipzig-Möckern drei Brücken. Nachdem die bauvorbereitenden Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen wurden, beginnen die Hauptbauarbeiten im Juni und dauern voraussichtlich bis Frühjahr 2022.
Die drei 90 Jahre alten Eisenbahnbrücken über die Weiße Elster, die Luppe und die Nahle werden durch Neubauten ersetzt. Sie haben das Ende ihrer technischen Nutzungsdauer erreicht. In einem umfangreichen Planfeststellungsverfahren wurden vorab die Hinweise öffentlicher Institutionen und Anwohner abgewogen. Mit den neuen Brücken bleibt die Verfügbarkeit der Eisenbahnstrecke Leipzig Hauptbahnhof–Großkorbetha als Schwerpunkt im S-Bahn-Netz Mitteldeutschland sowie im Fern- und Regionalverkehr mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h erhalten, betont die Bahn.
Arbeiten wie die Baufeldfreimachung und das Erstellen der Baustraßen sind bereits gestartet. In einer ersten Bauphase werden auf einer Strecke von knapp zwei Kilometern bis Juni 2020 zunächst die nördlichen Brückenteile, Gleise, Schotterbett und Schwellen erneuert, von Juni 2020 bis Juni 2021 folgt der südliche Teil. Außerdem werden die Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik angepasst sowie die Oberleitungsanlage neu gebaut.
Nur kurze Unterbrechungen im Fahrbetrieb
Um die eingleisige Befahrbarkeit der Bahnstrecke (Leipzig–Leutzsch und Haltepunkt Leipzig–Möckern) über die Bauzeit zu gewährleisten, muss sie vom 11. Juni bis 16. Juni 2019 für den Einbau einer Bauweiche gesperrt werden. Wegen notwendiger Anpassungen im Elektronischen Stellwerk kommt es in der Zeit vom 15. Juni (18 Uhr) bis 16. Juni (6:30 Uhr) im Knoten Leipzig auf ausgewählten Strecken zu Einschränkungen im Zugverkehr. Vom 28. Juni bis 31. August 2019 folgen weitere nächtliche Sperrpausen.
Die Eisenbahnverkehrsunternehmen informieren vor Beginn der baubedingten Sperrungen über Einschränkungen im Reiseverkehr. Informationen erhalten Reisende auch an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Deutsche Bahn: 0180 6 99 66 33* und im Internet unter www.abellio.de/mitteldeutschland, www.erfurterbahn.de, www.deutschebahn.com/bauinfos sowie www.bahn.de.
Die drei Eisenbahnüberführungen grenzen an den Leipziger Auwald und das Naherholungsgebiet „Rosental“. In Abstimmung mit den Umweltbehörden wurden besondere Vorkehrungen wie das Einhalten von Schonzeiten und das Schaffen von Ersatzhabitaten getroffen, um die Bauarbeiten umweltgerecht zu koordinieren.
Zum Hochwasserschutz wird der zukünftige Durchflussquerschnitt der Brücken vergrößert. Die Brückenpfeiler werden weitestgehend außerhalb des Flussbettes errichtet. Wichtig für Radfahrer: Der Heuweg bzw. Elsterradweg sind über die gesamte Bauzeit nutzbar. Kurzzeitig notwendig werdende Umleitungen für Radfahrer werden vor Ort ausgeschildert. Der Weg unterhalb der Eisenbahnbrücke Weiße Elster ist über die gesamte Bauzeit gesperrt.
Eisenbahnbrücke „Weiße Elster“
Die vorhandene vierfeldrige Brücke über die Weiße Elster besitzt eine Weite von 55,9 Metern. Die Stahlkonstruktion wird durch eine dreifeldrige Stahlbetonbrücke mit einer Weite von 61,25 Metern ersetzt, um für den Hochwasserschutz einen Pfeiler aus dem fließenden Gewässer zu entfernen. Der unterführende Weg wird in gleicher Dimensionierung wiederhergestellt.
Eisenbahnbrücke „Luppe“
Die Stahlbrücke über die Luppe ist ein siebenfeldriges Bauwerk ohne Gleisbettung mit einer Weite von 99,3 Metern. Die neue Überführung ist als siebenfeldrige Stahlbetonkonstruktion mit einer Weite von 107,10 Metern geplant. Der unterführende Radweg wird zukünftig breiter (3,50 Meter) und auf eine Höhe von 2,50 Meter vergrößert.
Eisenbahnbrücke „Nahle“
Das dreifeldrige Bauwerk wird durch eine filigrane, integrale Stahlbetonbrücke ersetzt, die ohne Brückenlager auskommt. Anstelle der derzeitigen Weite von 41,2 Metern wird die neue Überführung eine Weite von 47 Metern besitzen.
Trotz des Einsatzes moderner Arbeitsgeräte und Technologien sind Beeinträchtigungen durch Lärm, unter anderem durch Rammarbeiten im Gleisbereich, möglich, so die Bahn. Es wird versucht, die Lärmbelastung auf ein Minimum zu reduzieren. Die Deutsche Bahn bittet Anwohner, Reisende und Straßenverkehrsteilnehmer um Verständnis für entstehende Unannehmlichkeiten.
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