Ein ganzes Bündel von Fragen schoss die Stadträtin der Linksfraktion Dr. Ilse Lauter im März auf die Stadtverwaltung ab. Ihr ging es um die Bäume am Ulrichsteich, der zum Gelände der Kulturwerkstatt KAOS in Lindenau gehört, den Rundweg um den Teich, um das historische Teehaus und den Spielplatz. Schon im Mai 2018 hatte sich der Stadtbezirksbeirat mit dem Thema beschäftigt. Doch die Antworten der Stadt fielen denkbar knapp aus.
Die Stadträtin ist entsprechend enttäuscht, weil das zuständige Amt für Jugend, Familie und Bildung nicht wirklich vorhat, das Teichgelände für Besucher des Kulturzentrums erlebbar zu machen. Stattfinden sollen in diesem Jahr nur Baumpflegearbeiten im Umfang von 30.000 Euro, um die Wegesicherheit der derzeit zugänglichen Wege herzustellen. Und einen Rundweg hat es offiziell nie gegeben, so die Antwort.
„Nahe der Kulturwerkstatt KAOS in der Lindenauer Wasserstraße befindet sich der Ulrichsteich, um den ein bei den Lindenauern beliebter Rundweg führt. Dieser ist jedoch aus Verkehrssicherheitsgründen gesperrt. Auch der Weg vom Eingang Wasserstraße zum Ausgang Hans-Driesch-Straße ist nur während der Öffnungszeiten der Kulturwerkstatt begehbar. Leider führte das dazu, dass immer wieder versucht wurde, die Zäune zu überwinden“, interpretiert Ilse Lauter nun die Antwort. Denn wenn die Stadt nun feststellt, dass es offiziell nie einen Rundweg gab, heißt das ja für viele Kletterkünstler nicht, dass sie nicht dennoch ins abgesperrte Gelände vordringen.
„Schon vor einem Jahr hatte sich der Stadtbezirksbeirat Altwest mit Vertretern der Verwaltung vor Ort über Zustand und Perspektiven des Freigeländes beraten“, stellt Ilse Lauter fest. „Zehn Monate später stellte ich der Stadtverwaltung Fragen (DS VI-F-06987) zum bisherigen Arbeitsstand der Verwaltung. Vom zuständigen Amt für Jugend, Familie und Bildung kamen leider nur unbefriedigende Antworten. Es gebe keine Überlegungen, die Verantwortlichkeit für die Grünflächen in das Amt für Stadtgrün und Gewässer zu übertragen. Der Rundweg soll nicht wieder erschlossen werden. Der ehemals vorhandene Spielplatz soll nicht wieder gebaut werden. Das verfallende Teehaus soll nicht saniert werden. Ein Konzept zur künftigen Entwicklung der Liegenschaft gibt es nicht und soll es wohl auch nicht geben.“
Man spürt ihren Frust über diesen Zustand gleich neben dem beliebten Kulturzentrum, das im Sommer auch ins Freie, ans Ufer des Ulrichsteiches geht, um Kultur erlebbar zu machen. Es sieht ganz so aus, dass dieses Freigelände in der Betreuung des Amtes für Jugend, Familie und Bildung ein Fremdkörper ist und sich dort niemand für die Sicherung und Revitalisierung des Geländes zuständig fühlt.
Im Amt für Stadtgrün und Gewässer könnte man zumindest davon ausgehen, dass eine Konzeption für dieses Gelände entwickelt wird und zumindest in Konturen deutlich wird, wann hier welcher Teil saniert werden kann.
Ilse Lauter jedenfalls sieht hier ein echtes Betätigungsfeld für den schon sehr rührigen Stadtbezirksbeirat: „Angesichts dieser enttäuschenden Aussagen unterstütze ich das Anliegen des Stadtbezirksbeirates Altwest, dieses Problem als wichtige Angelegenheit in den Stadtrat zu bringen.“
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