Projektentwickler des Supermarkts am Felsenkeller will am 28. September persönlich Stellung nehmen im Stadtbezirksbeirat Altwest

Am heutigen Mittwoch, 28. September, gibt es in der Schule am Adler eine Sondersitzung des Stadtbezirksbeirats Leipzig-Altwest. Beginn ist 19 Uhr. Thema sind die Baupläne für einen REWE-Supermarkt am Felsenkeller, die schon in der letzten Sitzung des Stadtbezirksbeirats für Furore sorgten. Zahlreiche Fragen konnte die Stadt nicht beantworten. Jetzt will der Investor selbst Stellung nehmen.

Am 10. September hatte der Stadtbezirksbeirat seinem Unmut über das Projekt und die von der Stadt negierten Probleme in einem ausführlichen Brief an den Stadtrat Luft gemacht. Darin heißt es unter anderem: „Am 31. August tagten unser beider Stadtbezirksbeiräte gemeinsam. Aus aktuellem Anlass hatten beide Beiräte das Projekt Neubau eines REWE-Supermarktes im Gelände des Felsenkellers auf die Tagesordnung gesetzt. Seitens des Stadtplanungsamtes wurde das Vorhaben anhand von Plänen vorgestellt. Es wurden unsererseits viele Fragen gestellt, die auf sichtbare bzw. absehbare ernsthafte Probleme hinwiesen. Von denen ließen sich viele nicht durch die Antworten entkräften, da das Projekt aus unserer Sicht hochproblematisch ist.“

Es ist ganz und gar nicht an dem, dass das Planungsdezernat die vielfältigen Probleme des Projektes schon geklärt hätte. Sie betreffen nicht nur den Naturschutz, sondern auch den Umweltschutz, die Verkehrssicherheit, den Denkmalschutz und auch den STEP Zentren, von dem das Wirtschaftsdezernat sogar meint, dafür spiele der neue Supermarkt überhaupt keine Rolle.

„Wir, die Mitglieder der Stadtbezirksbeiräte von Alt-West und Südwest, lehnen diese Planungen, wie sie derzeit zwischen der Stadt Leipzig, dem Eigentümer des Felsenkellers und der REWE Group abgestimmt werden, ab. Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir sehr viele Rückmeldungen von Anwohnenden bekommen, die unsere Haltung einer Ablehnung des Bauprojektes unterstützen“, heißt es in der Stellungnahme des Stadtbezirksbeirates, der sich zu Recht fragt, warum die Verwaltung erst die Bewilligung von Denkmalschutztfördermitteln durch den Stadtrat peitscht und dabei kein Wort über die geplanten Stellplätze, Zufahrten und den Supermarkt verliert.

Ein Akt der Täuschung, stellt der Stadtbezirksbeirat fest: „Der Stadtbezirksbeirat Alt-West sieht sich zudem getäuscht. Erst Anfang diesen Jahres war ein Antrag für Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro für die Dachsanierung des Felsenkellers in der Beratung des SBBs. In dieser Sitzung wurden keinerlei Informationen über die damals wohl schon bekannten und weiterreichenden Planungen gegeben. Hätte der SBB Altwest diese Information aber bereits gehabt, hätte er SBB Alt-West dem Zuschuss nicht zugestimmt.“

Punkt für Punkt werden dann die Argumente der Stadt auseinander genommen, die Probleme aufgezeigt und alle Punkte aufgelistet, wo die Verwaltung schlicht nicht auskunftsfähig war.

Nun will Dr. Ingo Seidemann vom Projektentwickler Dr. Seidemann & Co. in der Sondersitzung des Stadtbezirksbeirats persönlich Stellung zu diesem Projekt nehmen.

Die Sondersitzung des SBB Altwest findet am 28. September um 19 Uhr in der Schule am Adler statt. Sitzungen der Stadtbezirksbeiräte sind öffentlich.

Die Stellungnahme des Stadtbezirksbeirats Südwest.

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