Zur Ratsversammlung am Mittwoch, 24. August, wurden auch einige der Anfragen beantwortet, die in den letzten Wochen aus den Stadtratsfraktionen gestellt wurden. So die Grünen-Anfrage zum „Renftplatz“ in Möckern: Wann wird der denn nun gebaut? Und wie teuer soll er werden? Wurde das nicht schon 2012 alles beschlossen?

Die Antwort war so eigentlich zu erwarten: Die jahrelange Verzögerung bei der Rekonstruktion des „Anker“ hat natürlich auch das Projekt für die davor liegende Renftstraße ausgebremst: „Der Bau des Renftplatz kann erst nach Fertigstellung des ANKER erfolgen. Bei den Vorhaben Planungen Renftplatz und ANKER gibt es sehr enge zeitliche und technische Abhängigkeiten. Die Entwurfsplanung für die Umgestaltung des Platzes liegt vor. Nach bestätigtem Baubeschluss kann mit der Ausführungsplanung begonnen werden. Dies wird zirka 3 Monate in Anspruch nehmen. Die Ausschreibung könnte im Januar 2017 beginnen. Ein Baubeginn wäre ab Mai 2017 möglich. Voraussetzung dafür ist, dass der Baubeschluss im September 2016 gefasst wird.“

Da hat sich das Planungsdezernat aber was vorgenommen, denn die Vorlage gibt es ja noch gar nicht. Da will man im September schon einen Beschluss?

Also gibt es ein Aber: „Sollten sich die Termine der Beschlussfassung verzögern, kann nicht gewährleistet werden, dass der Renftplatz mit Fertigstellung des ANKER hergestellt wird. Die Folge wäre, dass es keinen kompletten barrierefreien Zugang und keine gestalteten Außenanlagen zum ANKER gibt. Dann würde der vorhandene desolate Zustand nur der neuen Situation angepasst.“

Die Grünen hatten also nicht umsonst gefragt. Irgendjemand ist da gewaltig in Verzug. Irgendwie verlässt man sich auch darauf, dass das Platzprojekt unter der Grenze von 1 Million Euro bleibt.

„Die Vorlage mit dem Baubeschluss wird gerade erarbeitet und geht im September 2016 zunächst ins verwaltungsinterne Verfahren. Eine Beschlussfassung im Stadtrat ist aufgrund der in der Hauptsatzung vorgegebenen Wertgrenzen (< 1 Million Euro, Beschlussfassung in der DB OBM) nicht erforderlich. Der Stadtrat erhält die Vorlage nach Beschlussfassung in der DB OBM als Information im IV. Quartal zur Kenntnis.“

Die Kosten für die Platzgestaltung beziffert das Planungsdezernat mit 647.522 Euro. Zwei Drittel davon sollen Fördermittel aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren Georg-Schumann-Straße“ (SOP) sein. „Wenn die Voraussetzungen für die Bewilligung nicht erfüllt werden, muss die Stadt die kompletten Kosten selbst tragen.“

Die Verzögerung gab es augenscheinlich, weil sich die Ämter nicht einigen konnten: Was wird Schulhoffläche, was wird öffentliche Fläche? Und wie grenzt man das ab?

Mit der Antwort des Planungsdezernats: „Aufgrund von Diskussionsbedarf innerhalb der Verwaltung zur Schulhoffläche kam es zu Verzögerungen in der Einreichung des Baubeschlusses. Für dieses Pilotprojekt ist ein Lösungsvorschlag zu finden, der gestalterisch Sicherheitsaspekte der Schule erfüllt und eine Öffnung für den Stadtteil fördertechnisch relevant ermöglicht. Der Bau- und Finanzierungsbeschluss wurde erstmals im November 2012 erarbeitet und im Verwaltungsgang gestoppt. Aufgrund der beim ANKER festgestellten Bauschäden konnte die ursprünglich vorgesehene Realisierung des Platzes 2015 nicht vollzogen werden. Anfang Mai 2016 wurde der Baubeschluss kostenseitig überarbeitet, da eine individuelle bauliche Anpassung an den Vorplatz zum ANKER vorgenommen werden musste.“

Was dann ja die nächste Frage ergab: Und wann soll denn nun der „Anker“ endlich fertig sein, nachdem jetzt schon mehrfach gefeiert wurde?

Das aber kann noch niemand sagen: „In Abhängigkeit zur Beschlussfassung der 3. Änderung des Baubeschlusses (Mehrbedarf) kann noch kein verlässlicher Fertigstellungstermin zum Stadtteilzentrum Anker benannt werden. Sollte der Mehrbedarf bestätigt werden, kann von einer Fertigstellung des Gesamtkomplexes bis Anfang 2018 ausgegangen werden. Der Baustart zum Saalgebäude ist für Ende Oktober 2016 geplant. Die Baumaßnahmen im Außenbereich der Heisenberg Schule werden voraussichtlich im Oktober 2016 beendet sein.

Aus dem künftigen „Renftplatz“ soll ein multifunktionaler und öffentlicher Stadtplatz für Kinder und Jugendliche werden, der eine öffentliche Nutzung ohne Einzäunung absichert, sicherheitstechnische Aspekte berücksichtigt (z.B. Ballfangzäune, Fallschutz), den bestehenden Höhenunterschied im Bereich der Böschung mittels Sitzterrassen und Rasenrampen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität ausgleicht, zwei Treppenanlagen als direkte Zugänge zum Überwinden der Böschung sowie zusätzliche Baumpflanzungen und die Einordnung von 22 Fahrradbügeln und zwei Papierkörben vom Typ Garage versieht, außerdem ein Blindenleitsystem, Zugänge zum Gymnasium gewährleistet und einen bedarfsgerechten Vorplatz mit Sitzmöglichkeiten vor den Eingängen der Schule und dem sozio-kulturellen Zentrum „Anker“.

In der Antwort des Planungsdezernats gibt es dann auch noch ausführliche Ausführungen zur Bewohnerstruktur in Möckern. Gerade für die jungen Menschen im Stadtteil ist der Platz als Aufenthaltsangebot mit Basketballkörben und Skateranlage von Bedeutung.

Die Antwort auf die Grünen-Anfrage zum Renftplatz.

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Es gibt 2 Kommentare

Also “Baseball” ist wahrscheinlich ein Ball, der flach gehalten wird.
Doch was ein Korb da soll, dafür hätte ich auch keine Idee 😉

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