Was Leipzig mit Stand von März 2015 als Schulinvestitionsprogramm bis 2019 beschlossen hat, reicht hinten und vorne nicht. Für 164 Millionen Euro waren darin Umbauten, Neubauten, Ersatzbauten und Erweiterungen beziffert. Doch die Schülerzahlen wachsen schneller, als es diese Planung erfassen konnte. Und so folgte denn ein Entscheidungsantrag nach dem anderen im Stadtrat.

Bis jetzt gab es schon die Vorlagen zur dauerhaften Wiedernutzbarmachung der ehemaligen Erich-Kästner-Schule in Gohlis und der ehemaligen Neruda-Schule. Jetzt wird kurzfristig auch noch ein Neubau mit ins Programm gehievt. Es geht um eine neue vierzügige Grundschule mit Dreifeldsporthalle in der Rolf-Axen-Straße in Leipzig Kleinzschocher. Über den Vorstoß der Stadt, sich die Grundstücke zu sichern, haben wir schon berichtet. Es handelt sich um vier Grundstücke in der Gemarkung Kleinzschocher.

Zwei davon gehören der Kirchgemeinde Kleinzschocher, zwei – die südlich gelegenen – laut Grundbuch der DOCEMUS Privatschulen gGmbH. Insbesondere bei den wichtigen Grundstücken an der Baumannstraße versucht die Stadt, über einen Flächentausch mit der Kirchgemeinde zum Ergebnis zu kommen. Die Vorlage, die jetzt in den Fachausschüssen des Stadtrates behandelt wird, erwähnt auch die Möglichkeit eines Erbbaupachtvertrages.

Bislang werden die Flächen, nachdem sie nicht mehr gewerblich genutzt werden, provisorisch als Grünanlage genutzt.

Aber die Zeit drängt. Die nahe gelegene Schule am Adler wird die künftigen Schülerzahlen nicht mehr aufnehmen können. Auch zusätzliche Freianlagen für den Sportunterricht werden gebraucht, eine neue, große Dreifeld-Turnhalle ebenfalls. Das Ganze wird also ein komplettes Schulbauprojekt, das die Planer der Stadt derzeit auf 16,5 Millionen Euro beziffern. Die Stadt rechnet zumindest damit, dass der Freistaat 6,4 Millionen Euro an diesem Neubau fördert, womit noch rund 10 Millionen Euro von der Stadt selbst aufzubringen sind.

Für Planungskosten und Architekturwettbewerbe sind schon 2015 und 2017 einmal 900.000 Euro und zum anderen 800.000 Euro vorgesehen. Richtig losgebaut werden soll ab 2018, ein durchaus ehrgeiziger Termin, denn vorher muss auch die Frage der möglichen Altlastenbeseitigung im Gelände untersucht werden.

2020 soll die neue Schule dann für den Betrieb zur Verfügung stehen und auch das bislang recht unstrukturierte Stadtgebiet mit einem neuen Mittelpunkt versehen.

Damit überhaupt geplant werden kann, muss der Stadtrat jetzt den Grundsatz- und Planungsbeschluss fassen. Die notwendigen Planungsmittel in Höhe von 900.000 Euro sollen noch im Haushaltsjahr 2015 als außerplanmäßige Auszahlung nach § 79 (1) SächsGemO bereitgestellt werden. In der Hoffnung natürlich, dass die Stadt die Grundstücke auch bekommt: “Die Mittelbereitstellung erfolgt unter dem Vorbehalt des Eigentumsübergangs der Grundstücke.”

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