Feuerwehrmänner und -frauen in Leipzig sind jetzt nachts als Politessen tätig. Die Kameraden müssen zwischen 21 und 0 Uhr ausrücken und Falschparker auf Feuerwehreinfahrten aufschreiben. "Das ist Beschäftigungstherapie", findet Matthias Walther, Sprecher der Deutschen Feuerwehrgewerkschaft (Dfeug). Zu vermuten ist Schikane, denn die Maßnahme betrifft nur jene Kameraden, die in die 48-Stunden-Woche gewechselt sind.
Die Berufsfeuerwehr kämpft seit dem vergangenen Jahr für die Umsetzung des europäischen Arbeitsrechts und damit der Höchstarbeitszeit von 48 Stunden. In Leipzig gelten derzeit noch 52 Stunden. Die Feuerwehrleute hielten am 3. Februar dieses Jahres deshalb eine Demo ab.
Und haben sich damit offensichtlich diese Maßnahme eingehandelt. In der Dienstanweisung steht: “Eingesetzt werden nur Fahrzeuge und Mitarbeiter aus dem 48h-Pool (keine Mischbesatzungen 48h/52h)” Die Anweisung betrifft auch nur jene drei Wachen, auf denen die rebellischen Kameraden arbeiten. Bis zum 3. März nun müssen sie Listen mit Straßennamen abarbeiten, ausrücken und Falschparker notieren, mit Datum, Uhrzeit und Kennzeichen.
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“Wir sind dazu doch gar nicht berechtigt”, wundert sich Walther. Dazu ausgebildet sind die Kameraden erst recht nicht. Und offenbar bleibt die Maßnahme sogar ohne Konsequenzen für die Falschparker. Denn die Daten der Aufgeschriebenen gehen an die Branddirektion. Ob sie weitergeleitet werden, und die Falschparker ein Knöllchen bekommen, ist unklar.
Den Kameraden bleibt unterdessen nichts weiter übrig als sich abends quasi als Politessen zu verdingen. Womöglich soll die Maßnahme von einer Beteiligung an der nächsten Demo abhalten. Diese ist nämlich für Montag, den 10. März dieses Jahres, geplant.
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