Es ist so manches schief gegangen beim ehemaligen Wohnhaus des Arztes Dr. Ferdinand Goetz in Lindenau, Lützner Straße 11. Aufwändig war es zu Beginn des Jahrtausends saniert worden, 2002 zum Deutschen Turn- und Sportfest eröffnet. Es ist eines der letzten Gebäude in Lindenau aus den Jahren vor der Gründerzeit. Außerdem irgendwie auch Erinnerungsort für Ferdinand Goetz. Doch seit drei Jahren steht das Haus leer.
Das Restaurant, das im Untergeschoss eigentlich für eine Bespielung der Immobilie sorgen sollte, funktionierte so nicht, hat sich nicht wirklich als neuer magischer Treffpunkt für die Lindenauer etablieren können. Die Lage ist auch nicht die schönste – direkt an der Lützner Straße, einer der am stärksten befahrenen Straßen Leipzigs.
Die Pläne, im Haus das Sportmuseum der Stadt Leipzig unterzubringen, sind vor Jahren auf Eis gelegt worden. Stattdessen träumte die Stadt davon, ein solches Sportmuseum vielleicht mal irgendwann auf dem Gelände des alten Schwimmstadions in der Nähe der Arena Leipzig unterzubringen. Aber auch dafür fehlt das Geld. Nun könnte das Goetz-Haus wieder in die ursprünglich angedachte Rolle schlüpfen – wenn man es denn nicht gleich wieder von Vandalen verwüsten lässt.
2012 schien sich einmal kurzzeitig etwas zu tun in Sachen Goetz-Haus. Aber nichts tat sich. Es scheint im zuständigen Dezernat keine wirklich tragfähigen Pläne zu geben.Also fragt jetzt die SPD-Fraktion nach, was aus der Immobilie werden soll.
“Seit über drei Jahren steht das Bau- und Kulturdenkmal Goetz-Haus in der Lützner Straße 11 leer und ungesichert, nachdem der ehemalige Trägerverein Insolvenz anmelden musste und von Amts wegen aufgelöst wird”, heißt es darin. “Seitdem wurden Gebäude und Grundstück immer wieder verwüstet und ausgeplündert. Auch dem Insolvenzverwalter ist es offenbar bislang nicht gelungen, eine Einigung herbeizuführen zwischen der Grundstückseigentümerin LWB und der Stadt/Liegenschaftsamt sowie dem Sportmuseum als möglichem Nachnutzer, obwohl ein Gläubigerverzicht und eine Finanzierungszusage vorgelegen haben sollen.”
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Eigentlich doch ein Fall, in dem eine schnelle Einigung nahe liegt.
Also formuliert die Fraktion ein paar Fragen, die jetzt vielleicht ein bisschen Bewegung in die Sache bringen:
1. Wie ist der aktuelle Stand hinsichtlich Abschluss des Insolvenzverfahrens?
2. Wie können weitere Vandalismusschäden am Gebäude wirksam verhindert werden?
3. Wann ist mit einer Einigung zwischen LWB, Stadt Leipzig/Liegenschaftsamt und dem Sportmuseum, das das Goetz-Haus als begehbares Depot nutzen möchte, zu rechnen? Können sich die Stadt und ihr Tochterunternehmen dabei auf einen unbaren Grundstückstausch verständigen?
Die Anfrage der SPD-Fraktion soll am 12. Februar in der Ratsversammlung auf den Tisch kommen.
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