2013 könnte es losgehen. Dann könnte ein wichtiger Teil des Leipziger Gewässersystems wieder zum Leben erwachen: die Luppe. In diesem Fall als Projekt "Lebendige Luppe". Die Planungen dazu laufen seit 2011. Der Beschluss fiel im Frühjahr 2012. Fördergelder gibt's auch. Und in den nächsten Haushalten sind die entsprechenden Leipziger Anteile eingestellt. 389.277 Euro im nächsten Jahr.
9,23 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt, das in vier Bauabschnitten bis 2015/2016 umgesetzt werden soll. Der vierte Abschnitt liegt dann schon auf Schkeuditzer Flur. Richtig Dampf bekommen hat das Projekt ausgerechnet durch das Schmelzhochwasser im Januar 2011. Die Gelegenheit der Öffnung des Nahlewehrs nutzten Stadt und Talsperrenverwaltung, um den Abfluss der Wassermassen westlich der Neuen Luppe zu beobachten. Immerhin war das Ablasswehr seit über 50 Jahren nicht mehr kontrolliert geöffnet worden.
Man wollte schon gern wissen, inwieweit die Voruntersuchungen der Jahre 2006 bis 2009 zutrafen. Das Ergebnis war zumindest deutlich: Während im westlichen Teil in der Burgaue das Wasser schnell abfloss, gab es im östlichen Teil Probleme. “Hier bildete sich zu Zeiten der Abflussspitzen Mitte Januar ein Rückstau westlich Schlobachshof an der Zschampertmündung, der kurzzeitig zur Fließrichtungsumkehr des Zschampertunterlaufs führte und größere Bereiche zwischen Domholz, der B186 und nördlich von Kleinliebenau unter Wasser setzte”, heißt es im Beschlusstext der Stadtverwaltung vom März.
Und nicht nur das macht die Umsetzung des Projektes dringend. Denn die Eindeichungen der 1930er Jahre haben große Teile des Auwaldes regelrecht trocken gelegt. Im Beschlusstext: “Zielstellung des Projekts ist es, einer – in Folge der zwischen 1934 und 1937 vollzogenen Regulierungsmaßnahmen – zunehmenden Austrocknung und faunistisch-floristischen Verarmung der Leipziger Luppe-Aue durch gezielte Maßnahmen entgegenzuwirken, d. h. die auentypischen Wasserverhältnisse und Biotopstrukturen zu fördern.”
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Heißt also im Klartext: Für viel Geld soll die Kleine Luppe in vier Bauabschnitten wieder fließfähig gemacht werden. Von den 9,2 Millionen Euro geplanter Bau- und Planungskosten übernimmt der Bund 5 Millionen, der Freistaat Sachsen steuert 150.000 Euro bei. Insgesamt gibt es Förderung für 75 Prozent der Kosten. In den Rest teilen sich Leipzig und Schkeuditz.
Der erste Bauabschnitt, der spätestens 2014 beginnen werden soll, ist 4 Kilometer lang und reicht vom Abzweig von der Kleinen Luppe bis zum Bauerngraben. Der 2. Bauabschnitt ist dann die Renaturierung des Bauerngrabens auf 1,9 Kilometer Länge. Und im 3. Bauabschnitt soll die Heuwegluppe saniert werden bis zur Einmündung in die Alte Luppe. Das sind noch einmal 4,9 Kilometer. Daran schließt sich dann auf Schkeuditzer Flur die Revitalisierung des alten Zschampertbettes an, was dann noch einmal 4,2 Kilometer sind.
In den Jahren 2014 bis 2016 sind dann jeweils noch einmal über 200.000 Euro aus dem Leipziger Haushalt geplant. Und am Ende steht dann ein ein neuer erlebbarer Flusslauf, mit dem auch die Bedingungen für auentypische Wasserverhältnisse und Biotopstrukturen verbessert werden. Und da die Ablaufmöglichkeiten verbessert werden, vermindert sich auch die Einstaudauer und Einstauhöhe in der Nordaue bei Hochwasser.
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