Heute (6. Dezember 2024) ging ein Kapitel industrieller Geschichte zu Ende: Drei markante Kühltürme auf dem Gelände der Lausitzer Energie AG (LEAG) in Boxberg wurden kontrolliert gesprengt. Die Maßnahme ebnet den Weg für ein neues Zeitalter der Energieversorgung – das Kraftwerk Boxberg wandelt sich vom traditionsreichen Standort der Braunkohleverstromung zum grünen Flexibilitätskraftwerk.
Staatssekretärin Barbara Meyer verfolgte die Sprengung: „Die Geschichte der Kühltürme ist eine Geschichte der Menschen vor Ort. Sie stehen als Symbol für Ingenieurskunst, Weitsicht und die harte Arbeit einer ganzen Generation. Jahrzehntelang haben sie dazu beigetragen, Energie zu liefern. Mit einem lauten Knall wird nun Platz für die Energiegewinnung und -speicherung von Morgen geschaffen. Es wird unter anderem ein Großbatteriespeicher errichtet, den der Freistaat mit rund 30 Millionen Euro aus dem Just Transition Fund der EU unterstützt. Für die Lausitz als alte und neue Energieregion ist das gut angelegtes Geld.“
Perspektivisch soll durch die Kombination von Batteriespeicher- und grünen Technologien eine neue ‚grüne Grundlast‘ geschaffen werden, die den wetter- und tageszeitabhängigen Strom aus Sonne und Wind jederzeit flexibel nutzbar macht. Dazu hat Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt gemeinsam mit der damaligen EU-Kommissarin Elisa Ferreira am 4. Juni 2024 Fördermittelbescheide in Höhe von insgesamt rund 58 Millionen Euro an die LEAG übergeben. Gefördert werden die Vorhaben aus dem Just Transition Fund (JTF), dem Fonds für einen gerechten Übergang.
Hintergrund zum Just Transition Fund
Strukturwandel findet nicht nur in Sachsen statt, sondern auch in vielen anderen europäischen Regionen. Um diesen strukturellen Wandel der Regionen in Europa zu unterstützen, hat die EU-Kommission, flankierend zu den nationalstaatlichen Förderungen, ein eigenes Förderinstrument ins Leben gerufen: den sogenannten Just Transition Fund (JTF) – Fonds für einen gerechten Übergang.
Mit diesem Fonds sollen Regionen und Menschen in die Lage versetzt werden, die Auswirkungen des Übergangs zu einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 zu bewältigen. Dabei werden diejenigen Gebiete unterstützt, die aufgrund des Übergangs schwerwiegende sozioökonomische Herausforderungen bewältigen müssen. In Sachsen sind neben den Landkreisen Bautzen und Görlitz im Lausitzer Revier und den Landkreisen Leipziger Land, Nordsachsen und der Stadt Leipzig im Mitteldeutschen Revier auch die Stadt Chemnitz Fördergebiete des JTF.
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