Auf den Gleisen des Chemnitzer Modells werden zurzeit täglich 18.000 Fahrgäste befördert. Die Verknüpfung von Straßen- und Eisenbahnnetz ermöglicht ein umsteigefreies und damit einfaches Reisen zwischen Stadt und Region. Die Streckenlänge des Chemnitzer Modells beträgt derzeit rund 150 km und wird im Endausbau auf 350 Kilometer angewachsen sein.

Für die Planung der vierten Stufe des Chemnitzer Modells, die geplante Norderweiterung zwischen Chemnitz und Limbach-Oberfrohna, erhält der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) Fördermittel des Freistaates Sachsen in Höhe von zunächst 6,4 Mio. Euro. Weitere rund 15,9 Mio. Euro an Fördermitteln werden in Aussicht gestellt.

Verkehrsminister Martin Dulig hat gestern in Chemnitz den Fördermittelbescheid an Mathias Korda, Geschäftsführer des VMS, sowie an den ZVMS-Vorsitzenden, Oberbürgermeister Sven Schulze überreicht.

Martin Dulig: „Das Chemnitzer Modell ist ein Schwerpunkt der sächsischen Investitionspolitik im Bereich ÖPNV. Die Kunden können bequem und ohne Umsteigen zu müssen den ÖPNV nutzen. Vielen Dank an den Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen, der dies durch sein Engagement möglich macht und damit auch die Angebotsqualität im ÖPNV deutlich erhöht. Ich freue mich, dass wir den weiteren Ausbau dieser attraktiven Verbindung nun mit weiteren 6,4 Millionen Euro unterstützen können.“

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze: „Mit der Erweiterung des Chemnitzer Modells der Stufe 4 verknüpfen wir die Große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna mit dem Oberzentrum Chemnitz und erschließen gleichzeitig das Chemnitz-Center mit attraktivem und umweltfreundlichem Bahnverkehr.“

„Mit der Stufe 4 reaktiviert und elektrifiziert der VMS die Bahnstrecke nach Limbach-Oberfrohna und bindet die Große Kreisstadt wieder ans Eisenbahnnetz an. Die Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Chemnitzer Modell zeigen, dass sowohl Chemnitz als auch die angeschlossenen Kommunen profitieren: Pendler, Ausflügler, Schüler und Einkaufsbummler sind bequem und umsteigefrei in allen Richtungen unterwegs. Chemnitz und Limbach-Oberfrohna werden mit der Bahnverbindung näher zusammenrücken“, so ZVMS-Geschäftsführer Mathias Korda.

In der vierten Ausbaustufe erfolgt durch Neubau, Reaktivierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke die Einbindung Limbach-Oberfrohnas ins Chemnitzer Modell. Rund 10 Kilometer der insgesamt 17 Kilometer langen Strecke werden neu gebaut. Die Gesamtstrecke ist in fünf Planfeststellungsabschnitte (PFA) aufgeteilt.

Die Förderung umfasst die Planungsleistungen für PFA 2 und 3 der Stufe 4 des Chemnitzer Modells. Der PFA 2 ist 1,78 km lang und beginnt an der Kreuzung Hartmannstraße/Leipziger Straße und wird über die Leipziger Straße bis zur Einmündung Wittgensdorfer Straße trassiert.

Der PFA 3 ist 3,44 km lang und beginnt an der Einmündung Wittgensdorfer Straße und wird über die Leipziger Straße bis zur Einmündung Bornaer Straße trassiert. Ab diesem Punkt ist eine Trassierung über den Bornaer Hang oder alternativ über die Leipziger Straße/Donauwörther Straße bis zur Wendeanlage Chemnitz-Center mit Gleisschleife geplant. Beide Abschnitte werden neugebaut.

Im Januar 2025 soll mit den Planungen für beide Abschnitte begonnen werden. Derzeit läuft das Vergabeverfahren, für das im Dezember voraussichtlich die Bezuschlagung erfolgen wird. Der Bau wird sich an die Fertigstellung des PFA 1 anschließen. Dieser Abschnitt befindet sich aktuell im Planfeststellungsverfahren. Der Baustart soll im Februar 2026 sein.

Der Freistaat Sachsen beteiligt sich im Vorgriff auf eine geplante Förderung des Bundes, an den Planungskosten für den Ausbau der Strecke Chemnitz – Limbach-Oberfrohna (Stufe 4) mit zunächst 6,4 Mio. Euro und trägt so zur Verbesserung der Bedingungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Freistaat Sachsen bei.
Nach Aufnahme der Bauvorhaben in das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz kann der ZVMS mit weiteren Fördermitteln rechnen, sofern dafür Haushaltsmittel des Bundes zur Verfügung stehen.

Hintergrund:

Das Eisenbahnnetz und das Chemnitzer Straßenbahnnetz haben die gleiche Spurweite. Nach dem Streckenausbau (Gleise, Kreuzungsstellen, Signaltechnik, Sicherungstechnik) können Regionalstadtbahnen die Fahrgäste schnell und bequem zwischen der Chemnitzer Innenstadt und den Umlandstädten– und Gemeinden befördern.

Auf den Schienen des Chemnitzer Modells fahren zurzeit 18 Bahnen (6 ältere elektrische Variobahnen, 12 moderne dieselelektrische Citylinks) der City-Bahn Chemnitz. 19 weitere (doppelt elektrische eCitylinks) sind bestellt. Für den weiteren Ausbau des Chemnitzer Modells ist ein neuer Betriebshof nötig. Er entsteht am Einkaufszentrum Sachsenallee und ist bereits in Planung.

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