Am Freitag (11.10.) haben der Präsident des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG), Prof. Dr. Paul Becker, und Sachsens Umwelt-Staatssekretär Dr. Gerd Lippold digitale und interaktive Hinweiskarten Starkregengefahren für das Gebiet des Freistaats Sachsen vorgestellt. Die Karten zeigen anhand von Simulationen eines außergewöhnlichen und eines extremen Starkregenereignisses detailliert und flächendeckend potenzielle Überflutungen wie maximale Überflutungstiefen und Strömungsgeschwindigkeiten.
Damit sind sie ein wichtiges Instrument, um gefährdete Bereiche besser zu erkennen. Die Karten erleichtern es Planern, Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Einsatzkräften, sowohl präventiv als auch im akuten Katastrophenfall Konzepte oder Maßnahmen abzuleiten.
Staatssekretär Dr. Gerd Lippold: „Schäden durch Extremniederschläge treten häufiger auf. Gegen diese Folgen der Klimakrise muss unbedingt Vorsorge getroffen werden. Neben aktivem Klimaschutz war und ist es uns sehr wichtig auch die Vorsorge bestmöglich zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Unterstützung bei der Bereitstellung der notwenigen Daten. Das kann Planungsbüros und Kommunen ebenso helfen wie dem Katastrophenschutz und den Wasserwehren.
Und nicht zuletzt können auch die Bürgerinnen und Bürger nun besser einschätzen, ob und wie sie betroffen sein könnten. Auch das ist wichtig, um Schäden vorzubeugen. Kurzum: Sachsen kann sich künftig besser gegen Starkregen wappnen. Mein Dank geht an das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie sowie alle Beteiligten aus sächsischen Kommunen, Landeseinrichtungen und Ministerien. Nur in der Kooperation war es möglich, diesen Schatz an Informationen praxistauglich aufzubereiten.“
Die Hinweiskarten werden vom BKG bis Ende 2025 nach einheitlich abgestimmten Kriterien und Datengrundlagen für ganz Deutschland erstellt. Sachsen ist das vierte Bundesland, welches nun über die Karten verfügt.
Als Basis dienen viele verschiedene Geodaten des Bundes und der Länder. Hierzu zählen insbesondere ein sehr hochaufgelöstes digitales Geländemodell sowie Daten zur Flächennutzung wie beispielsweise der Versiegelung oder der Bebauung. Weiterhin gingen die langjährig gesammelten und ausgewerteten Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes in die Berechnungen ein.
Die bei den zunehmenden Starkregenereignissen auftretenden Niederschlagsmengen können in kürzester Zeit so hoch ausfallen, dass es auch abseits von Gewässern zu Überflutungen und größeren Schäden kommt.
Der Freistaat fördert kommunale Präventionsmaßnahmen über die kürzlich aktualisierte Förderrichtlinie Gewässer/Hochwasserschutz (FRL GH), Maßnahmen von Kommunen, kleinen und mittleren Unternehmen, Verbänden, Vereinen und Privatpersonen über die Förderrichtlinie Energie und Klima (FRL EuK) sowie für private Wohngebäude über die Förderrichtlinie zur privaten Hochwassereigenvorsorge (FRL pHWEV).
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