Im Jahr 2023 haben 2.944 Sachsen Privat-Insolvenz angemeldet. Das ist gegenüber dem Vorjahr zwar ein leichter Rückgang um etwa drei Prozent, aber kein Grund zur Beruhigung. Welche Maßnahmen helfen, privater Überschuldung vorzubeugen? Dazu haben sich heute Vertreter des Ministeriums und der Trägerinnen und Träger aus Sachsens Schuldner- und Insolvenzberatung, der Landesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung sowie der Schulsozialarbeit und der Landesfachstelle zu den Möglichkeiten ausgetauscht.
Der Einstieg in die Verschuldung erfolgt oft schon in jungen Jahren, dauert dann über Jahre an und endet nicht selten in der Verbraucherinsolvenz. Mangelnde Finanzkompetenz und Überschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten sind gerade bei jungen Volljährigen Ausgangspunkt für eine solche Entwicklung.
Staatsministerin Petra Köpping: „Zinslose Ratenkäufe, die Aufforderung „Buy now, pay later“, auch der bargeldlose Zahlungsverkehr und das neue Bezahlen per Handy werden zunehmend zur Schuldenfalle. Umso wichtiger ist die frühzeitige Arbeit im Bereich der Schuldenprävention – insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aber auch alle anderen Altersgruppen sind in die Präventionsarbeit einzubeziehen. Ziel dessen ist ein realistischer Umgang mit den eigenen Bedürfnissen und Lebensträumen – das erweitert die eigenen finanziellen Planungs- und Handlungskompetenzen.“
Diskutiert wurden Maßnahmen, die die Entstehung von Überschuldung durch konstruktive Aufklärungsarbeit verhindern können. Dabei standen Themen der schulischen wie außerschulischen Bildung, der kompetente Umgang mit Geld und das Aufzeigen möglicher Schuldenfallen im Mittelpunkt. Praxisnahe Informationen zu den Themen „Geld und Schulden“ sowie die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten werden ausgetauscht.
Weitere Informationen:
https://www.statistik.sachsen.de/html/insolvenzen.html
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Vermoegen-Schulden/_inhalt.html
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