Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer war am 1. August in Mecklenburg-Vorpommern zu Gast. Er wurde am Morgen von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin empfangen. Gemeinsam absolvierten die beiden Regierungschefs drei Termine.

Erste Station war die Orangerie des Schweriner Schlosses. Dort würdigten beide die Aufnahme des Schweriner Residenzensembles und der Herrnhuter Brüdergemeine in das Weltkulturerbe. Gemeinsam mit dem Schweriner Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und dem Herrnhuter Bürgermeister Willem Riecke wurde eine Torte mit Motiven aus Schwerin und Herrnhut angeschnitten und an Aktive der Schweriner Welterbebewerbung verteilt.

„Zwei neue Welterbe-Stätten mit großer Tradition und Strahlkraft sind eine tolle Nachricht für Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Es ist ein großer Gemeinschaftserfolg für alle Menschen, die daran gearbeitet haben. Es ist eine Wertschätzung für Jahrhunderte von Geschichte und Tradition, die unsere Heimat prägen. Solche guten Nachrichten sind heute wichtiger denn je“, so Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer.

„Das Schweriner Schloss und der Herrnhuter Stern werden künftig noch bekannter. Ich gratuliere Schwerin und Herrenhut zur Aufnahme ins Weltkulturerbe. Die beiden Bewerbungen waren vor allem dank des jahrelangen Engagements vieler Aktiver, größtenteils im Ehrenamt, erfolgreich. Wir danken allen, die sich dafür eingesetzt haben, dass das kulturelle Erbe ausgezeichnet wird und erhalten bleibt. Sie alle können sehr stolz auf das sein, was Sie gemeinsam erreicht haben“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.

Zweite Station am Mittag war der Strand von Warnemünde. Dort unterzeichneten die beiden Regierungschefs eine Kooperationsvereinbarung zur noch engeren Zusammenarbeit im Tourismus. Ziel der Kooperation ist es, die touristische Weiterentwicklung beider Länder voranzubringen.

„Vor nicht allzu langer Zeit hat eine Umfrage in Mecklenburg-Vorpommern ergeben: Der typische Besucher ist ein Sachse. Das stimmt, wir sind hier gern zu Gast. Tourismus bringt Menschen zusammen – ob an der Ostsee, beim Klettern in der Sächsischen Schweiz oder beim Wandern im Erzgebirge. Das stiftet Gemeinschaft. Mit unserer Kooperation wollen wir darüber hinaus in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern mehr Menschen für eine Ausbildung und Jobs in diesem Bereich begeistern sowie in den Gesundheitstourismus investieren. Es ist ein spannendes Vorhaben, welches ganz sicher Früchte tragen wird“, so Kretschmer.

„Die Sachsen machen seit jeher gerne Urlaub bei uns an der Ostsee. Umgekehrt fahren viele Mecklenburger und Vorpommern nach Dresden, Leipzig oder ins Erzgebirge. Mit der Aufnahme ins Welterbe gibt es noch mehr Gründe, sich gegenseitig zu besuchen. Der Tourismus ist in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Unsere Tourismusverbände wollen auch ganz konkret zusammenarbeiten. Zum Beispiel bei der Gewinnung von Fachkräften oder im Kur- und Gesundheitstourismus, wo sich unsere Angebote gut ergänzen“, sagte Schwesig.

Am Nachmittag waren Schwesig und Kretschmer in der Rostocker Universität zu Gast. Um ihre Kompetenzen auf dem noch jungen Forschungsfeld der Hochenergiedichtephysik zu bündeln, wollen die Universität Rostock und das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf ein gemeinsames Institut gründen. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen sagen dafür in einer Absichtserklärung ihre Unterstützung zu.

„Technologieoffenheit und Innovationsgeist- dafür steht Sachsen. Neben internationaler Vernetzung brauchen wir innerhalb Deutschlands Partner, mit denen wir den Klimawandel angehen sowie die Energiewende vorantreiben. Die Kooperation zwischen dem HZDR und der Universität Rostock öffnet Türen zu einer neuen Zukunftstechnologie und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit denen wir künftig die Erzeugung von Elektrizität und Wärme neu aufstellen können.

Ich bin zuversichtlich, dass die gebündelte Kompetenz von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern dabei beeindruckende Ergebnisse liefern wird. Die Forschung am HEDI wird eine große Chance für langfristig sichere, nachhaltige und günstige Energieversorgung in Deutschland und Europa sein. Als Energieland gestaltet der Freistaat Sachsen diesen Prozess mit viel Freude aktiv mit“, betonte Kretschmer.

„Aktuell ist unsere wichtigste gemeinsame Aufgabe, unsere Energieversorgung so weit wie möglich auf erneuerbare Energien umzustellen. Gleichzeitig unterstützt Mecklenburg-Vorpommern die Erforschung alternativer Energiequellen, wie die Standortentscheidung für die Fusionsanlage Wendelstein 7-X in Greifswald zeigt. Auf dem Gebiet der Fusionsforschung soll auch das neue Institut tätig sein. Ich finde es richtig, dass Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen ihre Kompetenzen auf diesem Feld bündeln“, sagte Ministerpräsidentin Schwesig.

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