In Sachsen sind derzeit ungewöhnlich viele Menschen aufgrund von Atemwegsinfekten krankgeschrieben. Im Vergleich aller Bundesländer jedoch sind die Freistaatlerinnen und Freistaatler am geringsten betroffen. Das geht aus Zahlen des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) hervor. Das bifg hat hierfür die Raten der Krankschreibungen in den Kalenderwochen (KW) 22 bis 27 der Jahre 2018 bis 2024 untersucht.

Eingeflossen sind Arbeitsunfähigkeiten durch sonstige Atemwegsinfekte wie Entzündungen der Nasennebenhöhlen oder Bronchitis sowie durch banale Infekte wie Schnupfen. Im untersuchten Zeitraum dieses Jahres lag die Rate der Krankschreibungen in Sachsen zwischen 148 und 114 Betroffenen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.

Nach dem Höhepunkt in der KW 25 zeigt sich inzwischen ein leicht rückläufiger Trend. Die niedrigsten Raten gab es im Beobachtungszeitraum des Jahres 2020 mit 53 bis 37 Fällen je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.

Corona spielt nur untergeordnete Rolle

Wie aus der BARMER-Analyse weiter hervorgeht, machten „sonstige Atemwegsinfekte“ und „banale Infekte“ in den KW 22 bis 27 dieses Jahres zwischen 86 und 90 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten aus. Infektionen mit dem Coronavirus spielen mit vier bis sieben Prozent nur eine untergeordnete Rolle, allerdings zeigt hier der Trend derzeit nach oben.

Im Vergleichszeitraum des Jahres 2022, als die Corona-Welle besonders stark war, entfielen in Sachsen 34 bis 41 Prozent aller atemwegsbedingten Fehlzeiten auf Infektionen mit Covid-19 sowie 59 bis 55 Prozent auf banale Infekte und sonstigen Atemwegsinfekte. Weitere geringe Anteile machten unter anderem Krankschreibungen aufgrund einer Grippe aus.

Deutliche regionale Unterschiede

Während Sachsen bei den atemwegsbedingten Fehlzeiten am unteren Ende der BARMER-Auswertung liegt, sind Hamburg, Berlin, Hessen und das Saarland am meisten betroffen. Hamburg wies mit 171 Erkrankten je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten die bundesweit höchste Rate in der KW 27 auf. Dagegen lagen auch die Betroffenenraten in Bayern, Thüringen und Baden-Württemberg mit 124, 125 und 129 Betroffenen je 10.000 Anspruchsberechtigten ebenfalls unter dem bundesweiten Durchschnitt von 145 je 10.000.

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