Zu den rechtsextremen Vorfällen im AWO-Hort der Grundschule „Am Friedenspark” in Pirna sagt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg: „Niemand sollte es als Bagatelle oder ,Dumme-Jungen-Streich‘ abtun, wenn Kinder im Grundschulalter Hakenkreuze legen, den Hitlergruß zeigen oder eine rassistische Parole singen.

Wir müssen in einer gemeinsamen Kraftanstrengung verhindern, dass sich nationalsozialistische Einstellungen verfestigen oder der Eindruck entsteht, NS-Symbolik sei ,unproblematisch‘, oder etwas, mit dem man ,mal eben provozieren kann‘, ohne dass dies Folgen hat. Es ist gut, dass die Kita unmittelbar begonnen hat, die Vorfälle aufzuarbeiten, und sie gemeinsam mit den Kindern, den Eltern und der Polizei auswertet. Das ist als unmittelbare Reaktion richtig, aber dabei sollte es nicht bleiben.

Es ist die Aufgabe der Elternhäuser, der Kitas, Schulen und auch der Staatsregierung, dafür zu sorgen, dass im Freistaat Demokratinnen und Demokraten heranwachsen und keine Verfassungsfeinde. Alle Menschen sind gleichermaßen wertvoll: Denkweisen, die diesen Grundsatz verletzen, dürfen nicht als ,Meinungen‘ geduldet werden. Es ist heutzutage leider unvermeidlich, dass schon kleine Kinder mit solchen Inhalten konfrontiert werden.

Umso wichtiger ist es, nicht wegzuschauen, sondern ihnen beim Umgang damit zu helfen und ihre Medienkompetenz von Beginn an auszuprägen. Hier haben die CDU-geführten Staatsregierungen viel liegen lassen. Es ist höchste Zeit für mehr Angebote, die Lehrkräfte und Kita-Personal für diese Herausforderungen rüsten.

Es ist höchste Zeit für mehr entsprechende Projektarbeit, für mehr Dialog und Demokratie in der Schule. An allen Schularten und Schulstandorten muss es Schulsozialarbeit geben. Nicht zuletzt müssen solche Vorfälle ordentlich erfasst und das Kita- und Schulpersonal dazu ermutigt werden, nicht wegzuschauen, sondern unmittelbar einzugreifen.“

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