Jährlich am 8. Juli veranstaltet das weltweite Friedensnetzwerks „Mayors for Peace“ (Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für den Frieden) den Flaggentag. Auch in Leipzig wird an diesem Tag die Mayors for Peace Flagge vor dem Neuen Rathaus gehisst. Die weiße Taube auf grünem Grund weht in zahlreichen Kommunen weltweit, knapp 8.400 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern gehören dem internationalen Städtenetzwerk mittlerweile an.
Neben der Flaggenhissung ist an diesem Tag das traditionelle Friedensgebet um 17 Uhr in der Nikolaikirche Mayors for Peace gewidmet, an dem Oberbürgermeister Burkhard Jung teilnehmen wird. Organisatoren sind die Nikolaikirchgemeinde und die Stadt Leipzig, unterstützt von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft (DJG). Die DJG lädt vor dem Gebet dazu ein, Kraniche für den Frieden zu falten. Nach einer Ansprache wird Jung gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Kirche und der DJG eine Fürbitte sprechen.
Das internationale Städtenetzwerk „Mayors for Peace“ wurde im Jahr 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. „Nie mehr Hiroshima! Nie mehr Nagasaki!“ – dies ist die Botschaft am „Flaggentag“ des Bündnisses, das sich dezidiert für Frieden und eine Welt ohne Atomwaffen einsetzt. In Deutschland sind mehr als 800 Mitglieder dem Bündnis beigetreten. Die Landeshauptstadt und Leipzigs Partnerstadt Hannover ist eine der Vizepräsident- und Exekutivstädte des Bündnisses und fungiert als Lead City und Ansprechpartner in Deutschland. Die Stadt Leipzig ist seit 2005 Mitglied des Bündnisses.
Der Flaggentag erinnert an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag vom 8. Juli 1996. Darin heißt es, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen generell mit den Regeln des humanitären Kriegsvölkerrechts unvereinbar sind. Das Gutachten ist zwar nicht bindend, aber dennoch von großer Bedeutung: Die Staaten der Weltgemeinschaft werden an ihre „völkerrechtliche Verpflichtung“ gemahnt, ernsthafte Verhandlungen zur Beseitigung von Kernwaffen aufzunehmen.
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