Lungenkrebs ist nach wie vor eine schwer zu heilende Erkrankung, vor allem in fortgeschrittenen Stadien. Mit einem Lungenkrebs-Screening könnten viele Fälle früh erkannt und besser behandelt werden. Seit dem 1. Juli ist nun in Deutschland eine solche Früherkennungsuntersuchung auch ohne Symptome zugelassen.
„Das ist ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer besseren Früherkennung von Lungenkrebs durch ein flächendeckendes Screening“, sagt Prof. Hubert Wirtz, Direktor des Bereichs Pneumologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). „Faktisch ist dies der überfällige Durchbruch, auf den wir lange gewartet haben, um Lungenkrebs früher erkennen zu können.“
Die jetzt geschaffene gesetzliche Grundlage ermöglicht für starke Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren eine computertomographische Untersuchung der Lunge auch ohne vorliegende Symptome. Allerdings müssen die Kosten für diese Früherkennungsuntersuchung bisher selbst getragen werden. Als nächstes muss nun durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) geprüft werden, ob das Verfahren künftig wie andere Vorsorgeuntersuchungen als Kassenleistung eingeführt wird. Wann und wie genau das Screening dann flächendeckend erfolgen kann, ist daher noch offen.
„Für uns Lungenärzte bedeutet das, dass wir diese Form der Früherkennung zwar bereits jetzt nutzen können, aber bisher nicht in einem strukturierten Programm“, so Wirtz. Eingesetzt wird dabei ein sogenanntes Niedrigdosis-CT, wodurch diese Untersuchung, die ja bei Gesunden als Vorsorgemaßnahme durchgeführt wird, schonend und ungefährlich ist.
Medizinisch sei dies ein großer Gewinn, da es nun eine Vorsorgeoption für Risikopatienten gäbe, erläutert der Pneumologe. Denn wird im CT eine verdächtige Stelle entdeckt, folgen je nach deren Beurteilung unterschiedliche Maßnahmen von einer Beobachtung mit engmaschiger Kontrolle über Biopsien bis hin zur minimal-invasiven Entfernung des Gewebes. Kleine Tumoren in der Lunge können so erfolgreich operiert und, wenn erforderlich, mit einer begleitenden Chemotherapie behandelt werden. In diesen Fällen besteht eine echte Chance auf Heilung.
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Mit der flächendeckenden Einführung des Screenings sei nicht vor Mitte 2025 zu rechnen, so Prof. Wirtz. Allerdings gelte auch dann, dass neben der Früherkennung die Risikominimierung für Lungenkrebs wichtig bleibe – zum Beispiel durch Tabakentwöhnung oder -vermeidung.
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