Zur Einigung auf wichtige Schritte hin zu einem demokratischen und lebenswerten Europa gratuliert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. der wiedergewählten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie den demokratischen Parteien und den wieder- und neugewählten Mitgliedern des EU-Parlaments. Die AbL freut sich auf einen konstruktiven Austausch zur Zukunft der bäuerlichen Betriebe und eines Ernährungssystems, welches die planetaren Grenzen einhält.

Kirsten Wosnitza, AbL-Bäuerin aus Schleswig-Holstein, kommentiert: „Landwirtschaft und Ernährung bleibt ein Fokusthema für Europa. Frau Von der Leyen hat in ihren politischen Leitlinien für die neue Kommission deutlich betont, dass Bäuerinnen und Bauern für ihre öffentlichen Leistungen gerecht entlohnt werden müssen. Die Kommissionspräsidentin wies dabei überraschend deutlich auf die notwendige Einhaltung der planetaren Grenzen hin.

Neben der Klimawandel bewegen wir uns jedoch mit der Biodiversitäts- sowie der Stickstoff- und Phosphorkrise bereits jetzt außerhalb dieser Grenzen. Daher muss spätestens in ihrer angekündigten ‚Vision für Landwirtschaft und Ernährung‘ präzisiert werden, wie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in schnellen ambitionierten Schritten entsprechend sozial und ökologisch weiterentwickelt werden kann. Konkrete Empfehlungen dafür hat die Verbändeplattform zur GAP bereits vorgelegt.“

Ottmar Ilchmann, AbL-Sprecher für Agrarpolitik, ergänzt: „Wir sind froh, dass Frau von der Leyen fairen Erzeugerpreisen endlich die Bedeutung beimisst, die sie benötigen. Es ist ihr klar benanntes Ziel, dass keine Bäuerin und kein Bauer mehr unter Produktionskosten verkaufen muss. Dies kann sie gleich mit den Versprechungen im Nachgang der europaweiten Bauernproteste einlösen, die die Kommission zur Verbesserung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette gemacht hat.

Dafür brauchen wir jetzt eine ambitionierte Überarbeitung der Gemeinsamen Marktordnung, die ein zentraler Bestandteil der GAP ist, sowie der EU-Richtlinie für Unfaire Handelspraktiken. Faire Preise sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass Landwirtschaft für junge Menschen attraktiv wird und die EU-Agrar-Gelder in vollem Umfang auf den notwendigen sozial-ökologischen Wandel unserer Ernährungssysteme ausgerichtet werden können.“

Hintergrundinformationen

Politische Leitlinien für die kommende EU-Kommission: https://commission.europa.eu/document/download/e6cd4328-673c-4e7a-8683-f63ffb2cf648_de?filename=Political%20Guidelines%202024-2029_DE.pdf

AbL-Forderungen zur neuen EU-Legislaturperiode: https://www.abl-ev.de/eu-wahl

Verbändeplattform zur GAP nach 2027: https://www.verbaende-plattform.de/fileadmin/Dokumente_u._Grafiken/Stellungnahmen/ZUKUNFT_GESTALTEN_Die_Verb%C3%A4nde-Plattform_zur_GAP_nach_27_Einzelseite.pdf

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