Psychische Erkrankungen beginnen oft in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter. Die ersten Anzeichen sind meist noch nicht typisch und auch nicht eindeutig. Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme, soziale Isolation, Misstrauen, Ängste, Antriebslosigkeit oder nachlassende Leistungen in Schule oder Beruf können eine ernsthafte psychische Erkrankung anzeigen, die zeitig erkannt und gut behandelt werden muss. Vor diesem Hintergrund wurde im Mai 2009 wurde das Früherkennungszentrum (FEZ) für Psychosen im Sächsischen Krankenhaus gegründet und in der Psychiatrischen Institutsambulanz im Haus 4 etabliert.

Angeboten wird zunächst eine telefonische Beratung und bei Bedarf eine spezifische ärztliche und psychologische Untersuchung bzw. Testung, die mit einem ausführlichen ärztlichen Gespräch zur aktuellen Lebenssituation, den Beschwerden und deren Entstehungsgeschichte, beginnen. Außerdem erfolgt die Beratung zu weiteren Diagnostik- und zu Behandlungsangeboten sowie die Beratung der Angehörigen, sofern erwünscht.

Zur Diagnostik gehören beispielsweise Laboruntersuchungen, CT oder MRT. Während des zweiten Termins erfolgt ein ausführliches psychologisches Interview, das Aufschluss geben soll, wann und wie die ersten Symptome aufgetreten sind, sich bemerkbar machen und ob es schon mal eine derartige Phase gegeben hat. Beim dritten Termin werden die Ergebnisse des ärztlichen Gesprächs, der Fragebögen und der psychologischen Interviews besprochen. Falls eine beginnende psychische Erkrankung festgestellt wird, werden Betroffene und deren Angehörige im FEZ zur weiteren Vorgehensweise und zu entsprechenden Behandlungsangeboten beraten.

Aus Anlass des 15-jährigen Bestehens des Früherkennungszentrums für Menschen mit beginnenden Psychosen lädt das SKH Altscherbitz am 11. September 2024 von 15.30 Uhr bis 17.00 Uhr (Einlass ab 15.00 Uhr) interessierte Ärzte und Psychologen zu einer Jubiläumsveranstaltung mit mehreren Fachvorträgen ein. Hon.-Prof. Dr. med. Gunter Vulturius, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie des Carl-von-Basedow-Klinikum in Merseburg, hat als Arzt am SKH Altscherbitz das FEZ mit aufgebaut und referiert über die Frühdiagnostik und Therapien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Dr. med. Nadine Fröhlich, Oberärztin im SKH Altscherbitz und zuständig für die Diagnostik im FEZ, und die Psychologische Psychotherapeutin im FEZ, Susanne Schneider, blicken auf 15 Jahre FEZ sowie die Entwicklung der Patientengruppen zurück und gehen auf die Praxis der Früherkennung ein. Im Anschluss gibt es eine Diskussionsrunde. Die Veranstaltung wird über die Sächsische Landesärztekammer zertifiziert.

Für das leibliche Wohl ist mit einem kleinen Catering gesorgt.

Eine Anmeldung ist bis 10. September 2024 an redaktion@skhal.sms.sachsen.de möglich.

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