Zum morgigen Kindertag jährt sich die am 1. Juni 2023 vom Landtag beschlossene Novelle des Sächsischen Kita-Gesetzes. Angesichts der sinkenden Kinderzahlen und der damit wegbrechenden Landesfinanzierung für pädagogische Fachkräfte fordert die GEW Sachsen von der aktuellen Landesregierung mit einem Moratorium schleunigst sicherzustellen, dass Kitas auch weiterhin ausreichend finanziert sind.

Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen: „Mit dem neuen Kita-Gesetz wurde die Finanzierung von rund 1.000 Vollzeitstellen als Personalreserve an Kitas beschlossen. Das ist grundsätzlich ein Schritt in Richtung der von uns geforderten Verbesserung des Personalschlüssels. Bei 36.000 Kita-Fachkräften an über 3.000 Einrichtungen in Sachsen ist das zusätzliche Personal jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Aufgrund der Unterbesetzung arbeiten Erzieherinnen und Erzieher an Kitas permanent am Limit. Dadurch sind sie häufiger krank als andere Berufsgruppen und können oftmals weder ihrem Anspruch an die Arbeit noch dem gesetzlichen Bildungsauftrag gerecht werden. Und nun bricht den Kommunen mit den sinkenden Kinderzahlen die Landesfinanzierung des vorhandenen Personals weg, das wir für Qualitätsverbesserungen dringend benötigen.“

Kommunen und freie Träger erhalten im Freistaat Sachsen für das Personal an Kitas einen Landeszuschuss pro Kind. Bei sinkenden Kinderzahlen sinkt auch der Landeszuschuss für die Kommunen und freien Träger. Wie von der GEW Sachsen gefordert, hat Kultusminister Christian Piwarz versprochen, die sinkenden Kinderzahlen in Qualitätsverbesserungen an den Kitas zu investieren.

„Die historische Chance für eine bessere Bildung und Betreuung an Kitas ist vertan, wenn Kommunen und freie Träger nun Personal abbauen müssen. Ein neues Kita-Gesetz mit besserem Personalschlüssel kann von der neuen Landesregierung frühestens im nächsten Jahr verabschiedet werden. Um das Personal zu halten, das wir künftig für Qualitätsverbesserungen benötigen, fordern wir die Landesregierung zu einem Kita-Moratorium auf. Dies muss beinhalten, dass das Gesamtvolumen der Landeszuschüsse je Kommune und freien Träger auf aktuellem Niveau weitergezahlt wird, bis ein neues Kita-Gesetz in Kraft tritt“, fordert Naumann abschließend.

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