Am frühen Montagmorgen wurde 90 Beschäftigten von SRW metalfloat in Espenhain die Arbeitsaufnahme verwehrt. Ein Securitydienst hinderte sie am Betreten des Werksgeländes und ihre Schlüsseltransponder waren gesperrt.
Obwohl die IG Metall den Streik bei SRW metalfloat unterbrochen hat und am Freitag erneut ein Gesprächsangebot machte, teilte das Unternehmen SRW schon am Freitagnachmittag durch ein Schreiben mit, dass die Beschäftigten, die am Streik teilnehmen, ab Montag ausgesperrt werden. Die Begründung: „ … dass es so kurzfristig nicht möglich sei, so viele Arbeitnehmer wieder in den Betrieb zu integrieren.“
„Es war bereits hanebüchen am vergangenen Freitag, so etwas zu behaupten“, so Michael Hecker, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. „Gemeinsam mit dem Betriebsrat waren wir am 3. Mai persönlich beim Geschäftsführer der SRW, Thomas Müller. Wir haben angeboten, gemeinsam das Schichtsystem zu überarbeiten, um reibungslose Arbeitsabläufe zu ermöglichen. Dies hat der Geschäftsführer abgelehnt.“
Den Kolleginnen und Kollegen wurde gestern am frühen Morgen per Aushang am Zaun mitgeteilt, dass sie vorerst bis zum 31. Mai 2024 ausgesperrt seien und ein Hausverbot für das gesamte Betriebsgelände gelte.
„Mit der Unterbrechung des Streiks und dem Gesprächsangebot sind wir einen großen Schritt auf den Arbeitgeber zugegangen. Dieser bleibt seiner aggressiven Linie aus den vergangenen Monaten treu. Er eskaliert, verhindert jedwede Lösung und täuscht die Öffentlichkeit. Die Aussperrung ist ideologisch motiviert und hat nichts damit zu tun, dass eine kurzfristige Integration der Beschäftigten in die Prozesse nicht möglich sei“, erklärte Steffen Reißig, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig. Die IG Metall wird die ausgesperrten Beschäftigten weiterhin unterstützen.
Steffen Reißig wies daraufhin, dass „hier ein rückwärtsgewandter Arbeitgeber sich aufführt, als sei er im 19. Jahrhundert stecken geblieben. Das passt nicht zu einer Zukunftsbranche. Wir brauchen Recyclingunternehmen für eine gelingende Kreislaufwirtschaft und wir brauchen gute Arbeitsbedingungen für die Fachkräfte in dieser Branche.“
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