Der Landkreis Leipzig kann sein Projekt »Errichtung eines Dokumentationszentrums zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens« umsetzen. Den Förderbescheid über 16,5 Millionen Euro aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen sowie des Freistaates Sachsen hat der Landkreis in diesen Tagen erhalten.
Mit Hilfe der Fördermittel will der Landkreis in Borna ein dreigeschossiges Archivgebäude errichten, in dem neben dem Kreisarchiv auch die Bestände des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e.V. sowie des DOKMitt e.V. untergebracht werden sollen. Um die wertvollen, teils mehrere hundert Jahre alten Bestände dauerhaft zu sichern, werden die beiden Gebäudeteile mit aufwendiger Klimatisierung ausgestattet, um Lufttemperatur und -feuchte optimal auf den Bedarf des Archivs anzupassen.
Gefördert werden auch die Herrichtung des Grundstücks und die Gestaltung der Außenanlagen. Das Dokumentationszentrum soll nach der Fertigstellung einen gemeinsamen Campus mit der Volkshochschule bilden.
„Die Sicherung des Archivgutes und seine künftige Nutzbarmachung für Öffentlichkeit und Forschung haben eine große Bedeutung für die Region“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Einen großen Schatz haben die beiden Vereine gesammelt – zur Geschichte zahlreicher Unternehmen und Verbände aus der Region und wertvolle Zeugnisse der Bergbaugeschichte, die nun zu Ende gehen wird. Bis zu 500 Jahre zurück reichen die ältesten Schriftstücke. Diese Zeugnisse einer langen Industriekultur gilt es für kommende Generationen zu bewahren.“
Landrat Henry Graichen freut sich: „Die Bewilligung der Fördermittel ist ein weiterer Meilenstein für den Bau des Dokumentationszentrums für Regional- und Wirtschaftsgeschichte im Landkreis Leipzig. Mit der Zusage können wir nun damit beginnen die Pläne zu realisieren. In Borna entsteht somit eine einmalige Forschungs- und Dokumentationsstätte, die einen umfassenden Blick auf die jahrhundertalte sächsische Wirtschaftsgeschichte und 160 Jahre Braunkohleabbau im Mitteldeutschen Revier ermöglicht. Wenn alles läuft wie geplant, kann der erste Spatenstich im Sommer 2024 gesetzt werden.“
Hintergrund:
Die Errichtung eines Dokumentationszentrums zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte Sachsens ist eines von 14 Projekten aus dem Bereich „öffentliche Fürsorge“ im Mitteldeutschen Revier die aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen gefördert werden. Insgesamt hat der Regionale Begleitausschuss des Mitteldeutschen Revieres 45 Projekte mit einem Mittelvolumen von rund 471,1 Millionen Euro ausgewählt. Bis Ende Oktober haben 25 Projektträger im Mitteldeutschen Revier einen Förderbescheid mit einem Mittelvolumen von insgesamt mehr als 240 Millionen Euro erhalten.
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