Am Donnerstag, 2. November 2023 von 12:00 bis 16:00 Uhr legen die Beschäftigten mehrerer Schichten des Schrott- & Recycling Betriebs SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha erneut die Arbeit nieder. Die 180 Beschäftigten bei SRW metalfloat fordern mit ihrem inzwischen 5. Warnstreik einen Tarifvertrag beim Schrott- und Recyclingunternehmen SRW im Leipziger Land. Unterstützt werden die Kolleginnen und Kollegen von Beschäftigten aus mehreren Leipziger Unternehmen bei der Marktplatz-Aktion.
Seit März 2023 fordern die Beschäftigten nach anfänglich konstruktiven Verhandlungen 8 Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1.500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Im August hatte der Geschäftsführer mitgeteilt, dass das Unternehmen nicht weiter über einen Tarifvertrag verhandeln werde.
Blockadehaltung des Arbeitgebers führt zur Eskalation des Konflikts
„Wir stehen weiterhin für eine Lösung am Verhandlungstisch bereit. Aufgrund der Blockadehaltung des Arbeitgebers bereiten wir in den nächsten Tagen eine Urabstimmung vor. Die Kolleginnen und Kollegen schrecken vor einem unbefristeten Erzwingungsstreik nicht zurück“, erklärt Michael Hecker, Verhandlungsführer und Zweiter Geschäftsführer der IG Metall Leipzig.
„Wir fordern endlich eine Tarifbindung bei SRW metalfloat. Wir leisten jeden Tag gute Arbeit und das Unternehmen fährt hohe Gewinne ein. Wir verdienen hier knapp über Mindestlohn. Es ist kaum möglich, die immer noch sehr hohen Lebenshaltungskosten zu tragen. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind streikbereit, um für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen“, so Thomas Dirschowsky, Mitglied der IG Metall-Tarifkommission.
Die Kolleginnen und Kollegen bei SRW metalfloat verdienen im Monat rund 600 Euro weniger als Beschäftigte in vergleichbaren Betrieben der Schrott- und Recyclingbranche. Sie leisten jedoch die gleiche Arbeit. Die Beschäftigten und ihre Familien sind derzeit genauso betroffen von Inflation und Preissteigerungen. Sie spüren dies täglich an der Zapfsäule, der Supermarktkasse oder beim Bäcker.
Das Unternehmen SRW metalfloat in Espenhain bei Rötha gehört als 100-prozentige Tochter zur Scholz Recycling Gruppe mit Sitz in Essingen. Mit der Rückgewinnung von Metallen wie Kupfer, Aluminium und Eisen erwirtschaftet die Scholz Gruppe Umsätze in Milliardenhöhe.
„Tarifbindung und höhere Löhne sichern nicht nur die Kaufkraft von Beschäftigten, sie tragen damit auch zum Wachstum in der Region bei. Gute Löhne sind eine gelebte Wertschätzung der Beschäftigten. Unternehmen müssen sich schon heute für die Zukunft aufstellen. Fachkräfte wandern ab, wenn sie schlechter bezahlt werden“, so Michael Hecker weiter. „Tarifbindung sichert verlässliche Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und auch für die Arbeitgeber.“
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