Am Mittwoch (25.10.) hat sich Sachsens Umwelt-, Klimaschutz- und Forstminister Wolfram Günther über den Stand der Revitalisierung des Pfahlbergmoors im Erzgebirge informiert. Das Moor im Forstbezirk Neudorf ist das am höchsten gelegene Moor Sachsens und mit 11.000 Jahren zugleich das älteste im Freistaat. Es ist eines von insgesamt zehn Mooren in der Modellregion Westerzgebirge, die der Staatsbetrieb Sachsenforst im Rahmen des Projekts „MooReSax“ renaturiert und wiedervernässt.

Günther: „Intakte Moore speichern große Mengen Wasser und Kohlenstoff und sind deshalb enorm wichtig für den Klimaschutz und für die Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Zudem sind sie einzigartige und reiche Ökosysteme. Sie bieten Lebensraum für sehr viele Tier- und Pflanzenarten. Durch Bergbau, intensive Landnutzung und Torfabbau wurden die sächsischen Moore über Jahrhunderte entwässert und zerstört. Wir müssen deshalb die Reste intakter Moore erhalten und entwässerte Moore wiederherstellen.

Seit mehr als drei Jahrzehnten unternehmen Verbände, Sachsenforst und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie dafür große Anstrengungen im Einklang mit dem Natur- und Trinkwasserschutz. An diesen Erfahrungsschatz knüpft das aktuelle Sachsenforst-Projekt ›MooReSax‹ an.

Gemeinsam mit vielen Partnerinnen, Partnern und regionalen Forstunternehmen setzen wir in zehn Mooren innovative Ideen zur Revitalisierung um und gewinnen dabei viel wertvolles Wissen. Ich freue mich sehr, dass wir uns diese engagierte Arbeit hier im Pfahlbergmoor anschauen können, und bedanke mich bei der Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe, die unser Vorhaben begleitet und mit mehr 600.000 Euro aus dem Waldklimafonds unterstützt.“

Das Pfahlbergmoor ist ein naturschutzfachlich und vegetationsgeschichtlich einmaliges Kleinod in Sachsen. Um seinen Zustand zu verbessern, wird im Rahmen des Projekts „MooReSax“ durch gezielte Auflichtung sowie mit dem Verschluss der Entwässerungsgräben die Wassereinspeisung aus dem Einzugsgebiet wiederhergestellt und somit die positive Entwicklung dieses wertvollen Ökosystems ermöglicht. Die Renaturierungsmaßnahmen im Pfahlbergmoor umfassen eine Fläche von zehn Hektar.

Hintergrund:

Im sächsischen Staatswald kommen natürlicherweise rund 2.100 Hektar Moore und Moorwälder vor, sie sind aber nur noch in Teilen intakt bzw. wiederherstellbar. Die meisten dieser wertvollen Ökosysteme liegen im Erzgebirge. Der Staatsbetrieb Sachsenforst engagiert sich bereits seit mehr als 15 Jahren erfolgreich für die Wiederherstellung von Waldmooren und konnte vor allem im Erzgebirge bislang fast 700 Hektar wiedervernässen.

Im Jahr 2021 wurde das Projekt „MooReSax“ zur aktiven Wiedervernässung von zehn Mooren auf insgesamt 80 Hektar in der Modellregion Westerzgebirge bis 2025 gestartet. Das Projekt umfasst die Zusammenführung und Bereitstellung von Fachinformationen zu Waldmoor-Standorten sowie die Planung, Umsetzung und Dokumentation von Revitalisierungsmaßnahmen im Wald. Ein Monitoring dokumentiert die Entwicklung der wiederbelebten Moore. Die Ergebnisse sollen in einem Moorentwicklungskonzept für den Landeswald in den sächsischen Mittelgebirgen zusammenfließen.

Gefördert wird das Projekt vom Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundesumweltministerium aus Mitteln des Waldklimafonds. Zusätzliche Mittel stammen vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft. Weitere Projektinformationen sind zu finden unter https://www.wald.sachsen.de/mooresax.html.


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