Staatsministerin Katja Meier reist gemeinsam mit der Brandenburger Ministerin für Soziales, Ursula Nonnemacher, nach Brüssel.

Begleitet werden Katja Meier und Ursula Nonnemacher vom Bündnis der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Lausitz, den Staatssekretärinnen des Sächsischen Ministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (SMJusDEG) und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV), Dr. Gesine Märtens und Dr. Antje Töpfer, der Brandenburger Landesgleichstellungsbeauftragten Manuela Dörnenburg und Dr. Julia Gabler, Leiterin des TRAWOS-Instituts für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz.

Das Programm für Mittwoch und Donnerstag, den 25. und 26. Oktober, sieht Round-Table-Diskussionen und Fachgespräche der Delegation mit Abgeordneten des Europäischen Parlaments und Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission vor. Die Teilnehmenden tauschen sich hier unter anderem zu Fragen der Gestaltung europäischer Übergangs- und Strukturwandelprozesse, der Bewältigung des Fachkräftemangels und der Unterstützung der kommunalen Akteurinnen und Akteure durch die europäische Ebene aus.

Zudem werden Dr. Claudia Schöning-Kalender, Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses im Rat der Gemeinden und Regionen Europas, Karen Kühne, Deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas und Dr. Arn Sauer, Direktor Bundesstiftung Gleichstellung, die novellierte Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf kommunaler und regionaler Ebene vorstellen. Unter anderem erkennt der darin überarbeitete Artikel 31 an, dass die Gleichstellung der Geschlechter eine Triebfeder für nachhaltige Entwicklung und die Zukunft ist.

„Strukturwandel in europäischen Regionen: Warum die Geschlechtergerechtigkeit eine wichtige Voraussetzung für eine Erfolgsstory ist!“

Im Rahmen der Europäischen Woche der Gleichstellung der Geschlechter vom 23. bis 27. Oktober laden am Donnerstag, den 26. Oktober, Gleichstellungsministerin Katja Meier und ihre brandenburgische Amtskollegin Ursula Nonnemacher von 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr zur öffentlichen Gesprächsrunde und Diskussion im Verbindungsbüro des Freistaates ein: „Strukturwandel in europäischen Regionen: Warum die Geschlechtergerechtigkeit eine wichtige Voraussetzung für eine Erfolgsstory ist!“.

Die Gäste auf dem Podium:

  • Alexandra Geese, MdEP, Monika Hencsey, Direktorin in der Generaldirektion Regionalpolitik und Stadtentwicklung der Europäischen Kommission
  • Katja Lenzing, stellvertretende Referatsleiterin in der Generaldirektion Justiz und Verbraucher der Europäischen Kommission
  • Rachel Lancry Beaumont, Referatsleiterin der Fachkommission COTER des Europäischen Ausschuss der Regionen
  • Julia Gabler, Leiterin des TRAWOS-Instituts für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz.

Die Moderation übernimmt Sandra Parthie, Leiterin des Brüsseler Büros des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

Das Podium diskutiert Wege und Ansätze, wie die Geschlechterperspektive zur Bewältigung der Herausforderungen in vom Strukturwandel betroffenen Regionen beitragen kann und welche Voraussetzungen dafür durch alle politischen Ebenen geschaffen werden müssen. Geplant ist außerdem, ein europäisches Netzwerk „Frauen im Strukturwandel“ zu etablieren.

Hintergrund

Ziel der Reise ist es, mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, Abgeordneten des Europäischen Parlaments sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern europäischer Institutionen und anderer europäischer Strukturwandel-Regionen in einen Erfahrungsaustausch zu treten. Mehrere europäische Länder stehen aufgrund des Klimawandels vor dem Ausstieg aus der Kohlenutzung. Weitere Veränderungen in anderen Wirtschaftszweigen werden folgen.

Alle betroffenen Länder und Regionen stehen vor ähnlichen Herausforderungen, den Strukturwandel zu gestalten. Dazu zählen unter anderem der demographische Wandel, Fachkräftemangel, Verwerfungen im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt oder auch die Digitalisierung. Europäisches Ziel ist es, auch in Transformationsprozessen der Frage der Geschlechtergerechtigkeit Raum zu geben. Die Diskussion dazu wurde bereits im Rahmen der Just Transition Platform begonnen.

Der Strukturwandel stellt nicht nur in der Lausitz eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Die im Freistaat Sachsen und im Land Brandenburg gelegene deutsche Kohleregion ist jedoch von den Veränderungen besonders tiefgreifend betroffen, denn gerade in den Jahren nach dem Fall der Mauer sind hier vor allem Frauen abgewandert.

Heute macht sich ihr Fehlen deutlich bemerkbar: In der Region leben deutlich weniger junge Frauen als Männer. Gut ausgebildete Frauen verlassen häufiger die Lausitz oder ziehen gar nicht erst in die Region. Dieser Mangel hemmt sozioökonomische, demographische, gesellschaftliche und demokratische Entwicklungen. Bürgerschaftliches Engagement, kreative Potentiale und Impulse und der soziale Zusammenhalt fallen schwächer aus. Und auch auf politischer Ebene sind Frauen unterrepräsentiert.

Die Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Region bringen sich seit mehreren Jahren in die Prozesse zur Gestaltung der Zukunft der Lausitz ein. Sie haben in den vergangenen drei Jahren dazu beigetragen, dass die Fragen nach Geschlechtergerechtigkeit in die Diskussionen um den Strukturwandel der Lausitz Einzug erhalten haben.

Unter anderem hat das Bündnis die überregional aufgestellte Strukturwandelkonferenz „Struktur wandel dich – Struktur, wir wandeln dich. Mehr Geschlechtergerechtigkeit im Strukturwandel“ organisiert, bei der Bundes-, Länder-, kommunale, aber auch zivilgesellschaftliche Ebenen miteinander ins Gespräch kamen.


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