Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Wolfram Günther hat ein positives Fazit seiner Reise nach Israel gezogen. Günther war am Dienstag (6.6.) nach Israel gereist und hatte sich an drei Programmtagen unter anderem mit israelischen zivilgesellschaftlichen Akteurinnen, Akteuren und Umweltorganisationen ausgetauscht, sich mit dem israelischen Landwirtschaftsminister Avi Dichter getroffen und eine engere Zusammenarbeit von Sachsen und Israel vereinbart, sowie Forschungseinrichtungen und Unternehmen besucht.
Zudem besichtigte Günther die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, legte einen Kranz für den Freistaat Sachsen nieder und trug sich ins Gästebuch der Gedenkstätte ein.
Günther: „Ich ziehe ein sehr positives Fazit meiner Reise. Wir haben in Israel einen Blick in die Zukunft geworfen, in die Zukunft der Klimakrise. Denn Israel ist wie der gesamte Mittelmeerraum extrem vom menschengemachten Klimawandel betroffen. Wir haben aber auch einen Blick in die Zukunft geworfen, wie wir die Folgen der Klimakrise bewältigen können.
Israel ist Vorreiter bei der effizienten Nutzung von Wasser. Hier können wir in Sachsen viel lernen, vor allem für unsere immer trockneren Regionen Lausitz und Nordsachsen. Deshalb habe ich mit dem israelischen Landwirtschaftsminister Avi Dichter einen engeren Austausch von Sachsen und Israel vereinbart.“
Günther zeigte sich zudem beeindruckt von seinen Gesprächen mit israelischen Nichtregierungsorganisationen: „Eine enorm vitale Zivilgesellschaft setzt sich in Israel für Umwelt, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Gleichstellung ein. Beeindruckt hat mich, wie stark die NGOs diese Themen zusammendenken.
Klimaschutz und Umweltschutz berührt in Israel noch mehr als bei uns Fragen von Gleichstellung, Diskriminierungsfreiheit und Teilhabe. Zudem wird in Israel gerade der liberale demokratische Rechtsstaat gegen Versuche verteidigt, die Gewaltenteilung empfindlich einzuschränken. Auch davon habe ich mir bei meinem Besuch ein Bild gemacht.“
Am Mittwoch (7.6.) hatte sich Günther zunächst im Blaustein-Institut der Ben-Gurion-Universität in der Negev-Wüste über die Forschung zu Landwirtschaft, Bewässerung und Klimawandelfolgen informiert. Am Nachmittag besuchte Günther das Unternehmen Netafim, das Weltmarktführer für die in Israel entwickelte Tröpfchenbewässerung ist.
Im Anschluss traf Günther mit Vertreterinnen und Vertretern des Jüdischen Nationalfonds KKL zusammen, um sich über Waldumbau und Waldmehrung in Israel zu informieren und den »Wald der deutschen Länder« nahe Be’er Sheva zu besuchen. Seit dem Jahr 2000 unterstützt der Freistaat die Aufforstung in diesem von der Wüste Negev geprägten Gebiet.
Am Mittwochabend kam Günther mit Vertreterinnen und Vertretern der Heinrich-Böll-Stiftung, verschiedener Umwelt-, Nachhaltigkeits- und Energiewendeorganisationen zusammen, darunter mit Life & Environment, der Dachorganisation zahlreicher israelischer NGOs.
Am Donnerstag (8.6.) informierte sich Günther beim stellvertretenden deutschen Botschafter, Dr. Jörg Walendy, über die aktuellen Auseinandersetzungen in Israel über die umstrittene Justizreform.
Im Anschluss traf Günther mit Dan Alon zusammen, dem CEO der größten israelischen Umweltorganisation, Society for the Protection of Nature. Am Nachmittag besichtigte der Umweltminister das größte israelische Klärwerk, Shafdan, nahe Tel Aviv, wo aus den Abwässern mehrerer Millionen Menschen zu einhundert Prozent wieder nutzbares Wasser geklärt wird, das zu großen Teilen für den wachsenden Landwirtschaftssektor in der Negev-Wüste genutzt wird. Tröpfchenbewässerung macht dort den Anbau landwirtschaftlicher Produkte möglich.
Zudem kam Günther am Donnerstag zu einem Austausch mit dem israelischen Landwirtschaftsminister Avi Dichter zusammen. Günther und Dichter vereinbarten eine engere Zusammenarbeit von Sachsen und Israel.
Am Freitag (9.6.) besichtigte Vize-Ministerpräsident Günther die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, legte einen Kranz für den Freistaat Sachsen nieder und trug sich in das Gästebuch der Gedenkstätte ein.
Im Anschluss kam Günther mit Shira Ben-Sasson Fuerstenberg zusammen, der stellvertretenden Direktorin des New Israel Fund, der Projekte für Demokratie, Antirassismus, Diskriminierungsfreiheit und die israelische LGBTQ+-Bewegung durchführt.
Am Nachmittag sprach Günther in Jerusalem mit Oliver Owcza, dem Leiter des Deutschen Vertretungsbüros in Ramallah, über die Lage in den Palästinensergebieten.
Günther reiste in Begleitung von Fachleuten aus dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft.
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