Das Projekt „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ zur Berufsorientierung und Lebensplanung für Jugendliche machte in der vergangenen Woche zum zweiten Mal im Landkreis Leipzig Station. Rund 750 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen der Förder- und Oberschulen und einem Gymnasium wurden an insgesamt fünf Tagen im Kulturhaus Böhlen erwartet, als es darum ging, die eigenen und vielleicht noch unentdeckten Stärken kennenzulernen und somit passende Berufe zu entdecken.
Stärkung des Selbstwertgefühls
Darin liegt nämlich die Besonderheit von „komm auf Tour“: Schwächen werden bewusst ausgeblendet, vielmehr steht die Stärkung des Selbstwertgefühls der Jugendlichen im Vordergrund. In einem Erlebnisparcours mit mehreren Stationen lösten die Schülerinnen und Schüler spielerisch Aufgaben, die ihnen Hinweise auf zukünftige Berufsmöglichkeiten gaben.
Worin bin ich gut? Was interessiert mich wirklich? Wie möchte ich in Zukunft leben? Zu diesen Fragen erhielten die Jugendlichen erste wertvolle Impulse und Ideen für sich selbst.
Sechs Stationen zur Berufsorientierung
Begleitend standen den Jugendlichen dabei Berufsberater und Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit Oschatz, des Kommunalen Jobcenters und auch acht Auszubildende des Landratsamtes mit Empfehlungen und Tipps an den insgesamt sechs Stationen zur Seite – vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude, wo die jungen Leute ihre Wohnung der Zukunft gestalteten, über die Bühne, auf der sie in einem kleinen Sketch ihr Improvisationstalent ausprobieren konnten.
Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg wurden die jeweiligen Stärken als Aufkleber an die Schülerinnen und Schüler vergeben – ein individuelles Feedback, das zur Selbsteinschätzung anregt. Am Ende des Erlebnisparcours erfuhren die Jugendlichen an sogenannten „Stärken-Schränken“ mit spannenden Materialcollagen, welche Tätigkeiten, Berufsfelder und Praktika zu ihren Stärken passen.
Ines Lüpfert, zweite Beigeordnete des Landkreises, freute sich darüber, das Projekt im Landkreis anbieten zu können. „Dieser Erlebnisparcours ist ein guter Begleiter beim Start in die Berufsorientierung und wir freuen uns darüber, dass wir zur zweiten Auflage wieder so viele Schülerinnen und Schüler erreichen konnten.“
Positive Atmosphäre begeisterte
„Wir haben zum ersten Mal am Projekt teilgenommen und sind absolut begeistert – von der positiven Atmosphäre vor Ort, dem gestärkten Selbstwertgefühl der Schülerinnen und Schüler und auch von dem spielerischen Ansatz, die Schülerinnen und Schüler für das Thema Lebensplanung und Berufliche Orientierung zu sensibilisieren“, sagt Marlen Ihle, Leiterin der Berufsorientierung der Oberschule Brandis.
Federführend wurde das Projekt durch Karina Kuhnert, Koordinatorin für Berufliche Bildung des Landratsamtes organisiert und betreut. „Die große Zahl an teilnehmenden Schülerinnen und Schülern zeigt, wie groß das Bedürfnis ist, zu wissen, in welche Richtung es beruflich gehen kann. Uns ist es wichtig, den Jugendlichen Perspektiven aufzuzeigen.“ Sie verweist dabei auch auf die Netzwerke, die bei „komm auf Tour“ entstehen oder weitergepflegt werden.
Hintergrund: „komm auf Tour“ wurde in der vergangenen Woche nach Auftakt in 2022 zum zweiten Mal im Landkreis Leipzig veranstaltet. Finanziert wird das Projekt durch die Agentur für Arbeit Oschatz, den Landkreis Leipzig sowie das Sächsische Staatsministerium für Kultus in Kooperation mit der Jugendberufsagentur Landkreis Leipzig.
Über den Erlebnisparcours hinaus fördert „komm auf Tour“ die Zusammenarbeit von Schulen, Erziehungsberechtigten und regionalem Netzwerk. Die Erziehungsberechtigten wurden zu einem Informationsabend, die Lehrkräfte zu einem vorbereitenden und begleitendem Workshop eingeladen. Alle Beteiligten spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung und Begleitung der Jugendlichen.
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