Wie kann Glashütte einen neuen Stadtteil errichten und gleichzeitig sein Ortszentrum beleben – nachhaltig, modern und zukunftsfähig? Das ist Gegenstand eines städtebaulichen Wettbewerbs, dessen Preisträger am kommenden Dienstag (25. April 2023) gekürt werden.
Glashütte, bekannt durch seine mittelständische Wirtschaft mit der international erfolgreichen Uhrenindustrie will anziehend für junge Menschen und Familien sein, ihnen Perspektiven bieten und so neue Einwohner gewinnen. Entstehen soll ein neuer Stadtteil am Erbenhang, gelegen zwischen Prießnitz und Müglitz. Wie er aussehen soll, dafür waren 32 Ideen beim Wettbewerb eingegangen.
„Ich bin auf die Ideen sehr gespannt“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Die Entwicklung eines zukunftsfähigen Quartiers im ländlichen Raum ist genau der richtige Weg, eine Region voranzubringen und attraktiv zu gestalten. Ich bin sicher, dass Glashütte mit einer modernen Stadtentwicklung, die Energieeffizienz, Klimaneutralität und innovative Bauweisen einbezieht, viel Anziehungskraft gewinnen wird. Und ich bin sicher, dass diese Entwicklung auch Vorbild und Blaupause für andere Regionen sein wird. Darum haben wir das Projekt und den Wettbewerb gern unterstützt.“
Hintergrund:
Mit dem „Modellprojekt Glashütte Neustadt“ erhielt die Stadt Glashütte im simul⁺Wettbewerb „Ideen für den ländlichen Raum“ 2019 bis 2020 ein Preisgeld von 150 000 Euro. Mit dem Projekt plant Glashütte die Errichtung eines völlig neuen Stadtteils in Verbindung mit der Belebung des Ortszentrums. Dafür wurden in einer ersten Phase gemeinsam mit zwei Fachbereichen der Technischen Universität Dresden Erkenntnisse gesammelt, in einem breiten Beteiligungsprozess diskutiert und in Semesterarbeiten der Studierenden modellhaft dargestellt.
Ergebnisse dieser ersten Phase waren ein Anforderungskatalog an eine nachhaltige und moderne Stadt Glashütte, Vorschläge für den Standort der „Glashütter Neustadt“ und die Präsentation in einer Ideengalerie im Ortszentrum. In einer zweiten Phase startete die Stadt dem Städtebaulichen Wettbewerb, der konkrete Umsetzungsvorschläge für eine Siedlungserweiterung hervorbringen soll.
Ziel ist dabei kein einfaches Wohngebiet mit neuen Einfamilien- oder Reihenhäusern. Vielmehr soll die „Glashütter Neustadt“ möglichst klimaneutral die Vorteile des ländlichen Lebens mit eher städtisch geprägten Bedürfnissen verbinden. Der Wettbewerb und seine Ergebnisse sollen später aufbereitet und auf einer Regionalkonferenz auch anderen Städten und Gemeinden zugänglich gemacht werden, die vor ähnlichen Herausforderungen wie Glashütte stehen.
Dieses Gesamtvorhaben wird mit 187 000 Euro über die Förderrichtlinie „Besondere regionale Initiativen“ des Staatsministeriums für Regionalentwicklung unterstützt. Grundlage ist der vom Sächsischen Landtag beschlossene Haushalt.
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