Seit Montag (24.04.) überweist das sächsische Landwirtschaftsministerium die Prämien aus der Förderrichtlinie „Ökologischer/Biologischer Landbau (ÖBL/2015)“ an 880 ökologisch wirtschaftende Betriebe im Freistaat für das Jahr 2022. Insgesamt werden den Ökobetrieben gut 21,7 Millionen Euro ausgezahlt.

Damit fördert der Freistaat auf 82.473 Hektar eine besonders nachhaltige Bewirtschaftung durch ökologische Anbauverfahren. Die geförderte Fläche nahm im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent, die Anzahl der teilnehmenden Betriebe um rund sechs Prozent zu. Auf über 6.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche wurde erstmalig ökologisch gewirtschaftet.

Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther: „Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte engagieren sich für eine nachhaltige Landwirtschaft – trotz Krise und Inflation. Ökolandbau ist dabei Vorreiter. Er schont in besonderem Maß Wasser und Böden. Außerdem bedeutet Ökolandbau weniger Energieverbrauch und weniger klimaschädliche Emissionen, da er auf chemisch-synthetische Düngemittel verzichtet.

Hier liegt eine große Chance für das Ziel, auch bei der Erzeugung von Lebensmitteln unabhängig von fossilen Energieimporten zu werden. Und der Ökolandbau kommt der Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt zugute, weil die Betriebe keine synthetischen Pflanzenschutzmittel einsetzen.

Mir liegt daran, den Ökolandbau gemeinsam mit der regionalen Verarbeitung und Vermarktung zu stärken. Vorort nachhaltig produzierte und verarbeitete Lebensmittel gelangen so über den Handel zu den Kundinnen und Kunden. Bio und Regio gehören deshalb mit Blick auf echte Nachhaltigkeit zusammen.“

Den absoluten Schwerpunkt stellt mit über 19,5 Millionen Euro die Förderung der ökologischen Bewirtschaftung von ca. 79.900 Hektar Acker- und Grünlandflächen dar. Der ökologische Gemüseanbau mit ca. 1.300 Hektar und der Bio-Obstbau mit ca. 1.100 Hektar haben in Bezug auf die geförderten Flächen eine geringere Bedeutung. Anteilig werden in Sachsen jedoch über 30 Prozent der Feldgemüsefläche und über 25 Prozent der Obstbaufläche ökologisch bewirtschaftet.

Markenzeichen des ökologischen oder biologischen Landbaus sind unter anderem der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Bodenökosysteme, insbesondere die sensible Bodenfauna mit zahlreichen Insektenarten, aber auch das Grundwasser werden dadurch geschont.

Anliegen ist es, den Boden gleichermaßen als leistungsfähigen Produktionsfaktor wie auch als Ökosystem zu erhalten. In der ökologischen Tierhaltung ist die Höhe des Tierbestands eng an die jeweilige betriebliche Fläche gekoppelt.

Die Fördermittel werden zu 75 Prozent aus EU- und zu 25 Prozent aus nationalen Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) finanziert. An der GAK wiederum sind der Bund mit 60 Prozent und der Freistaat Sachsen mit 40 Prozent der Mittel beteiligt. Die sächsischen Mittel werden auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes bereitgestellt.

Weitere Informationen zur Förderrichtlinie sind unter www.lsnq.de/OeBL zu finden.

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