Montag haben Finanzminister Hartmut Vorjohann und Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Andreas Handschuh den umgebauten und sanierten Fritz-Foerster-Bau an die Rektorin der TU Dresden, Prof. Dr. Ursula M. Staudinger, übergeben. Das Gebäude dient zukünftig mit seinen Seminarräumen und einem Hörsaal nicht nur der Lehre an der TU Dresden, sondern in erster Linie als zentrales Verwaltungsgebäude. Insgesamt stehen im Fritz-Foerster-Bau rund 6.800 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
Finanzminister Hartmut Vorjohann: „Der Fritz-Foerster-Bau mit seiner imposanten Backsteinfassade ist nach dem Beyer-Bau eines der markantesten Gebäude der TU Dresden. Das denkmalgeschützte, ehemalige Forschungsgebäude der Chemischen Institute erfuhr einen kompletten Umbau. Mit der Fertigstellung bekommt die Exzellenz-Universität Dresden ein repräsentatives Verwaltungsgebäude im Herzen des Campus mit 410 modernsten Arbeitsplätzen.“
Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Andreas Handschuh: „Exzellenz in der Wissenschaft und effektive Verwaltung mit bestem Service für alle Mitglieder der Universität gehören im Wissenschaftswettbewerb untrennbar zusammen. Der Umzug eines Großteils der Zentralen Universitätsverwaltung in das Kulturdenkmal Fritz-Foerster-Bau mit seiner modernen Infrastruktur ist wirklich ein großer Schritt für die Exzellenz-Universität TU Dresden.“
Rektorin Prof. Dr. Ursula M. Staudinger: „Eine exzellente Universität braucht auch einen exzellenten Campus. Nach diesem Prinzip wollen wir den Campus der TU Dresden weiterentwickeln und die wertvolle historische Bausubstanz mit dem Neuen verbinden. Mit dem Fritz-Foerster-Bau ist dies hervorragend gelungen und wir freuen uns, dass wir dieses besondere Baudenkmal im Herzen unseres Campus‘ nun mit Leben füllen können.“
Umbau und Sanierung des Fritz-Foerster-Baus kosteten rund 56,5 Millionen Euro. Den überwiegenden Teil übernahm der Freistaat Sachsen, rund 5 Millionen stammen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Die Bauarbeiten begannen bereits im Jahr 2014. Zentrale Aufgabe war die besonders aufwendige Dekontaminierung und Geruchsneutralisation des ganzen Gebäudes aufgrund der langjährigen Nutzung durch die Chemischen Institute. Daher konnten in großen Teilen nur die Außenwände bei der Sanierung stehen bleiben. Die ehemaligen Labore wurden zu modernen Büros umgebaut. In den kommenden Monaten werden die Dezernate Finanzen und Beschaffung, Personal sowie Studium und Weiterbildung unter einem Dach vereint.
Aber auch das „Service Center Studium“, die zentrale Anlaufstelle für alle Studierenden, erhielt neue Räume. Es war bisher in der SLUB untergebracht. Außerdem wird die Technische Leitzentrale mit Sicherheitsdienst in den Fritz-Foerster-Bau einziehen.
Durch zusammenhängende Flur- und Foyerflächen im Erdgeschoss des Mittelbaus entstanden repräsentative Flächen für Veranstaltungen. Ebenso laden die Freitreppe und die neuen Sitzstufen im Innenhof zum gemeinsamen Verweilen ein. Zwei neu eingebaute Aufzüge, Hubpodeste sowie ein barrierefreies Leit- und Orientierungssystem ermöglichen einen barrierefreien Zugang zum Gebäude. Parallel zum Innenausbau erfolgte die Sanierung der Klinkerfassade, der Schriftzüge an der Fassade sowie des Schieferdaches.
Der Fritz-Foerster-Bau war Teil eines Bebauungsplans für das Hochschulgelände und wurde von dem Architekten Martin Dülfer für die Chemischen Institute entworfen. Zuerst wurden in den Jahren 1922 bis 1926 die beiden Flügelbauten mit Laboren, Lehrräumen und Hörsälen gebaut. Später folgte der Mittelbau und es entstand mit 400 Plätzen der größte Hörsaal Dresdens. Dieser wurde komplett umgebaut und verkleinert. Heute steht den Studierenden an gleicher Stelle ein neuer Hörsaal mit 174 Sitzplätzen, zwei Plätzen für Rollstuhlfahrer und modernster Medientechnik zur Verfügung.
Die Architektur der 1920er-Jahre zeigt sich auch nach der Sanierung in vielen Details, so zum Beispiel in den Treppenräumen, der rekonstruierten Kassettendecke im Hörsaal oder den historischen Trinkbrunnen. 700 Holzfenster wurden unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten ersetzt. Dabei wurden historische, bleiverglaste Schmuckdetails gesichert und wieder integriert.
Die TU Dresden ist mit mehr als 30.000 Studierenden und 9.000 Beschäftigten eine der größten Technischen Universitäten in Deutschland. Mit ihren 17 Fakultäten in fünf Bereichen deckt sie ein weitgefächertes Angebot aus 124 Studiengängen und ein breites Forschungsspektrum in den Forschungsprofillinien Gesundheitswissenschaften, Biomedizin und Bioengineering, Informationstechnik und Mikroelektronik, Intelligente Werkstoffe und Strukturen, Energie, Mobilität und Umwelt sowie Kultur und gesellschaftlicher Wandel ab. Seit dem Jahr 2012 gehört die TU Dresden zu den deutschen Exzellenz-Universitäten.
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