400 Stahlarbeiter/-innen aus sechs Elektrostahlwerken haben an diesem Donnerstag in Riesa vorm Feralpi Stahlwerk für bezahlbaren Industriestrom und sichere Arbeitsplätze demonstriert. Sie beteiligten sich damit am bundesweiten Aktionstag Industriestrompreis der drei Industriegewerkschaften IG Metall, IG BCE und IG BAU.
„Wir fordern die Bundesregierung auf, noch in diesem Jahr für einen fairen, wettbewerbsfähigen Strompreis für die Industrie zu sorgen“, erklärte Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa. Mario Unger, Betriebsratsvorsitzender von Feralpi Stahl Riesa, betonte: „Wir wollen, dass in Riesa auch in 20 oder 30 Jahren noch Stahl produziert wird.“
Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter IG Metall Dresden und Riesa: „Wer es ernst meint mit der grünen Transformation, der muss auch dafür sorgen, dass wir hier in Deutschland, hier in unserer Region, die produzierende Industrie halten und fördern. Wir brauchen diese wichtige Grundstoffindustrie dringend.
Niemandem ist geholfen, wenn solche Betriebe die Produktion in Deutschland aufgeben und die Produkte zu deutlich schlechteren Konditionen woanders produziert und teuer importiert werden müssen. Unsere Stahlwerke und unsere energieintensiven Unternehmen sind am Ende die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingen kann.
Wir müssen alles daran setzen, sie hier bei uns zu halten und dabei geschlossene Wertschöpfungsnetzwerke hierzulande zu stärken. Sonst wird das dramatische Auswirkungen auf den gesamten Industriestandort und damit auf die Arbeitsplätze in der Region haben – weit über die direkt betroffenen Branchen hinaus.“
Mario Unger, Betriebsratsvorsitzender Feralpi Stahl Riesa: „Wir wollen, dass in Riesa auch in 20 oder 30 Jahren noch Stahl produziert wird. Wir wollen, dass die dafür nötigen Investitionen hier in Riesa erfolgen und die Arbeitsplätze hier sicher sind. Dafür demonstrieren die Kolleginnen und Kollegen heute. Mit der Elektroofen-Produktion haben wir viel für den Klimaschutz erreicht.
Für sichere Arbeitsplätze auch in der Zukunft brauchen wir grünen und bezahlbaren Strom. Wir fordern für unser Stahlwerk einen Ausbau der erneuerbaren Energien, damit genügend grüner Strom zur Verfügung steht. Und wir fordern einen Industriestrompreis, mit dem wir im europäischen Vergleich standhalten können.“
Christoph Hahn, IG Metall Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Mit der Gas- und Strompreisbremse hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr eine wichtige Forderung der IG Metall erfüllt. Doch diese Bremse entlastet in ihrer konkreten Ausgestaltung überwiegend private Haushalte. An vielen Unternehmen geht sie vorbei.
Hohe Strompreise für die Industrie in Deutschland gefährden Arbeitsplätze. Daher muss die Bundesregierung mit einem Industriestrompreis energieintensiven Branchen eine konkurrenzfähige Versorgung mit Elektrizität ermöglichen.“
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