Der in Leipzig geborene Komponist Richard Wagner stand von seiner Geburt bis hin zu seinem Tod in besonderer Beziehung zu Frau und Weiblichkeit. Dies bekunden verschiedene Schriftzeugnisse und Überlieferungen, welche Wagners philosophisch-programmatische Positionen dokumentieren. Doch auch die Biografie sowie Anekdoten aus Wagners realem Leben verweisen auf die Passion, die der Komponist für „das Weibliche“ verspürte.
Das Werk Wagners blieb davon nicht unberührt, vielmehr enthält es verschiedene erkennbare Projektionen. Eine zielgerichtete Betrachtung zeigt, dass Weiblichkeit im Zusammenhang mit Wagner eine beachtenswerte Thematik ist. Über Hintergründe und Zusammenhänge berichtet der Frankfurter Musiker und Autor Paul Simon Kranz in seinem Vortrag.
Paul Simon Kranz wurde 1995 in Gießen geboren. Als Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung studierte er zunächst Schulmusik mit künstlerischem Hauptfach Klarinette sowie Politik- und Bildungswissenschaft in Frankfurt am Main und schloss anschließend ebenda ein Gesangsstudium (bei dem Leipziger Tenor Patrick Grahl) an. Neben seinem fortlaufenden künstlerischen und pädagogischen Schaffen wirkt Simon Kranz auch im Spektrum der Musikwissenschaft.
Als vierter Publikationsstipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Frankfurt, veröffentlichte er 2021 eine Monografie mit dem Titel „Richard Wagner und ‚das Weibliche‘“. Seit 2022 ist er als Stipendiat der BAREVA-Foundation Doktorand an der Hochschule für Musik Karlsruhe bei den Wagner-Experten Prof. Dr. Thomas Seedorf und Prof. Dr. Stephan Mösch. Dort untersucht er im Rahmen des Projektes „RIWA26“ anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Bayreuther Festspiele den Wandel von Inszenierungsprozessen bei den Wagner-Festspielen.
Donnerstag, 16. Februar 2023, 18 Uhr: „Richard Wagner und ‚das Weibliche‘, Philosophie, Passion, Projektion“. Vortrag und Gespräch mit Simon Kranz, Frankfurt/Main, Stadtbibliothek Leipzig, Saal „Huldreich Groß”, 4. Etage, Wilhelm-Leuschner-Platz 10-11, 04107 Leipzig. Der Eintritt ist frei.
Richard ist Leipziger …
… und zählt neben Johann Sebastian Bach, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Edvard Grieg zu den bedeutendsten Komponisten der Musikstadt Leipzig. Richard Wagner wurde in Leipzig geboren und hier neben autodidaktischen Studien durch den Thomaskantor und durch Gewandhausmusiker ausgebildet; seine ersten Kompositionen wurden in Leipzig aufgeführt.
Mit der Komposition zahlreicher weltweit bekannter Opern hat er das Musiktheater revolutioniert und sich in der europäischen Musik des 19. Jahrhundert als Schöpfer des Gesamtkunstwerks etabliert. Künstler aller Gattungen haben sich auf ihn berufen, kein Komponist blieb von ihm unbeeinflusst. Die Rezeption seines Schaffens reicht weit über seine Lebenszeit hinaus bis heute: Persönlichkeit und Werke sind aktuell – bewundert und umstritten – geblieben.
Leipzig als musikalische Hauptstadt der Romantik des 19. Jahrhunderts ist damit in einer herausragenden Position als WAGNERSTADT und ergänzt sich ideal mit der Festspielstadt Bayreuth.
Am 13. Februar 1909 wurde in Leipzig der Richard-Wagner-Verband gegründet. Als Richard-Wagner-Verband International vereint er heute mehr als 130 Ortsverbände mit 20.000 Mitgliedern weltweit.
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