Am heutigen Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus hat der Landesinklusionsbeauftragte Michael Welsch gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und dem Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze das SFZ Förderzentrum gGmbH Chemnitz besucht. In dieser Bildungs-, Arbeits- und Rehabilitationsstätte für blinde und sehbehinderte Menschen gedachten sie in der dortigen Gedenkstätte der Opfer des Nationalsozialismus.
Die 1905 als Fürsorgeeinrichtung gegründete Landeserziehungsanstalt für blinde und „schwachsinnige“ Kinder wurde im Wahn der rassenpolitischen Gesetze der Nationalsozialisten für hunderte Menschen, überwiegend Kinder, zur Durchgangsstation in den Tod. Ärzte, Lehrer und Anstaltspersonal entschieden willkürlich über das Schicksal hilfebedürftiger Menschen.
Mit dem Projekt „Unantastbar Mensch“ wird heute diese Geschichte aufgearbeitet. Schüler der Einrichtung und Personen des öffentlichen Lebens in Chemnitz erinnern an die Vergangenheit und geben den Opfern damit ein Gesicht.
„Erinnern heißt, uns immer wieder klarzumachen: Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf Leben. Die Menschenwürde ist unser höchstes Gut und zugleich Richtschnur für unser staatliches wie persönliches Handeln. Dem Förderzentrum und den vielen Akteuren im Netzwerk „Unantastbar“ bin ich für ihr Engagement sehr dankbar. Sie erinnern nicht nur heutige, sondern auch künftige Generationen daran, welches grausame Unrecht in der Zeit des Nationalsozialismus verübt wurde.“, so Ministerpräsident Kretschmer.
78 Jahre nach dem Ende dieser Schrecken leben nicht mehr viele Zeitzeugen dieser Verbrechen. Umso größer wiegt die Verantwortung, die Schicksale der Opfer im Bewusstsein zu halten und nicht verloren gehen zu lassen. „Die Opfer dürfen nicht vergessen werden. Wir alle tragen die Verantwortung, dass solche Verbrechen nie wieder geschehen. Projekte wie »Unantastbar Mensch« halten die Erinnerung wach und sind gelebte Verantwortung zur Verteidigung unserer demokratischen und freiheitlichen Werte.“, so der Landesinklusionsbeauftragte.
Der 27. Januar wird in der Bundesrepublik Deutschland seit 1996 als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. An diesem Tag wurde vor nunmehr 78 Jahren das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit.
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