Zum Jahresbeginn startet das sächsische Projekt „Regionale Netzwerke für ein nachhaltiges Wasser- und Bodenmanagement“ (RegioNet WasserBoden). Das Vorhaben soll das Wasser- und Bodenmanagement in den Strukturwandelregionen maßgeblich fachlich unterstützen. Dazu werden Daten zum Wasserhaushalt, zum Untergrund und zu Böden erfasst, zusammengestellt und bewertet.

Durch die Weiterentwicklung von Bewertungsinstrumenten sollen bessere Prognosen unter Beachtung der Klimakrise und des Wasserbedarfs durch den Strukturwandel möglich werden. Über eine gute Vernetzung mit regionalen und lokalen Akteuren und die Begleitung von Vorhaben sollen die neuen Fachdaten direkt für eine nachhaltige Transformation und Entscheidungsprozesse nutzbar sein. Für das Projekt stehen bis zum Laufzeitende (31.12.2026) insgesamt rund acht Millionen Euro zur Verfügung.

Aus Anlass des Projektstarts sagte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther: „150 Jahre Braunkohlenbergbau haben die Lausitz und das mitteldeutsche Revier massiv verändert. Der natürliche Wasserhaushalt ist heute schwerst gestört und die Landschaften müssen aufwändig saniert werden.

Infolge des Bergbaus und wegen der Klimakrise ist Wasser als Lebensgrundlage für Mensch und Natur keine gegebene Selbstverständlichkeit mehr. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Denn Wasser ist auch ein knallharter Standortfaktor. Wirtschaft braucht Wasser. Davon hängt das Gelingen des Strukturwandels in den Revieren ab. Für die Bewältigung dieser Aufgaben schafft das Projekt RegioNet WasserBoden wertvolle Grundlagen.“

Hintergrund:

Die Folgen des Braunkohlenbergbaus und der Klimakrise machen in den nächsten Jahrzehnten ein strategisches Wassermanagement notwendig. Wasser ist zudem ein wesentlicher Standortfaktor für die wirtschaftliche Neuausrichtung der Regionen. Dabei müssen auch weitere Ressourcen wie der Boden oder geschützte Gebiete beachtet und in das Umweltressourcenmanagement einbezogen werden. Des Weiteren spielen Fragen des Naturschutzes vor allem bezüglich von Auenlandschaften und Mooren als ökologische Wasserspeicher eine große Rolle.

Bereits während der Projektlaufzeit sollen Investitionsvorhaben mit erhöhtem Wasserbedarf fachlich und gemeinsam mit den zuständigen Behörden bewertet und begleitet werden. Das ermöglicht, Standorte zu finden, die auch den Anforderungen einer nachhaltigen Ressourcennutzung genügen.

Die Datensätze, Instrumente und Planungsgrundlagen sollen den regionalen Akteuren nach Projektende weiterhin zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck wird während der Projektlaufzeit ein Netzwerk in den Regionen aufgebaut, dass neben Behörden und Kommunen auch Akteure aus Wirtschaft und Gesellschaft beinhalten soll.

Bei dem Projekt handelt es sich um ein Verbundvorhaben des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV). Die Mittel kommen zu 90 Prozent aus dem Bundesprogramm STARK, mit dem der Strukturwandel in den Kohleregionen unterstützt wird. Die verbleibenden zehn Prozent werden durch den Freistaat Sachsen getragen.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar