Im September 2022 hatte der Fachbeirat der Richtlinie „Weltoffenes Sachsen“ (WOS) erstmalig die Förderung von fünf Landesweiten Fachnetzwerken beschlossen, um Strukturen der Demokratiearbeit in Sachsen zu stärken. Die Netzwerke engagieren sich für den Abbau von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, darunter die Handlungsfelder Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus sowie Islam- und Muslimfeindlichkeit. Ein weiteres Netzwerk widmet sich speziell der Stärkung demokratischer Werte und Handlungskompetenzen.
Das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen erhält als Trägerverein die Förderung für den Auf- und Ausbau eines Landesweiten Netzwerks für die Sichtbarmachung sowie den Abbau von Rassismus und dessen Auswirkungen auf die Lebenswelt von Black Indigenous People of Colour, den Betroffenen von Rassismus.
Das Bündnis gegen Rassismus – für ein gerechtes und menschenwürdiges Sachsen wurde 2016 gegründet und besteht aus 57 Mitgliedsorganisationen, welche gemeinsam als Netzwerk das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus in Sachsen stärken wollen. Die Förderung durch das „Weltoffenes Sachsen“ ermöglicht dem Bündnis seine Wirkung innerhalb der nächsten drei Projektjahre zu erweitern und nachhaltig zu sichern.
Staatsministerin Petra Köpping hat heute in Dresden dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V. einen Fördermittelbescheid in Höhe von 300.000 Euro für die nächsten zwei Projektjahre des Bündnis gegen Rassismus überreicht. Die Projektlaufzeit beträgt insgesamt drei Jahre.
„Rassismus begegnet uns in allen Bereichen der Gesellschaft. Es gibt Ansätze, zum Beispiel im Bildungsbereich oder im Bereich des Sports, sich dem Thema offen zu stellen, das Problem als solches zu benennen und dagegen anzugehen. Doch insgesamt findet die Auseinandersetzung in Sachsen noch zu wenig statt. Umso wichtiger ist es, ein Netzwerk zu haben, welches Rassismus sichtbar macht, als Thema setzt und seine Kräfte in ganz Sachsen bündelt“, so die Ministerin.
Hintergrund:
Das Landesprogramm »Weltoffenes Sachsen« fördert Projekte, die die demokratische Kultur und die freiheitlich demokratische Grundordnung in Sachsen stärken oder Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit abbauen helfen. Seit diesem Jahr erfolgt die Förderung grundsätzlich in den Bereichen Landesweite Fachnetzwerke, Regionale Netzwerke, Projekte zur Demokratieförderung, Kleinprojekte und Bildungsfahrten. Über die Richtlinie können bis zu 95 Prozent der zuwendungsfähigen Angaben gefördert werden. Es stehen im Haushaltsjahr 2022 insgesamt 7,47 Millionen Euro zur Verfügung.
Landesweite Fachnetzwerke sind Projekte, welche die Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Initiativen in einem abgegrenzten Themenbereich der Demokratiearbeit zum Ziel haben. Sie wurden mit der Novellierung in 2021/22 als eigene Fördersäule in die Richtlinie „Weltoffenes Sachsen“ aufgenommen.
Die Landesweiten Fachnetzwerke entwickeln und sammeln als zentrale Stelle fachliche Expertise zu einem Thema und geben diese an Informationswillige im Freistaat Sachsen weiter. Sie bereiten Fach- und Erfahrungswissen zielgruppenspezifisch auf und stellen dessen sachsenweiten Transfer z. B. mittels einzelner Fachveranstaltungen, Veranstaltungsreihen und Publikationen sicher. Die strategische, qualitative und quantitative Weiterentwicklung des Fachnetzwerks ist ebenfalls Teil der Projekte.
Weitere Informationen sowie die Leitfäden für Antragsteller können auf der WOS-Website https://www.weltoffenes.sachsen.de abgerufen werden.
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