Mit einem Vortrag zu jüdischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität Wien eröffnet Mitchell Ash am Donnerstag, den 24. November, 17.15 Uhr die Vortragsreihe „Bildungswege“ des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow. An insgesamt fünf Terminen geht die Reihe am Beispiel von Universitäten und Bildungswegen den Ambivalenzen jüdischer Geschichte nach: zwischen Teilhabe, Benachteiligung und Ausschluss. Die Vorträge finden entweder in Präsenz im Leipziger Dubnow-Institut oder digital statt.

Wissen kam im Judentum traditionell eine große Bedeutung zu. Galt das Interesse zunächst den heiligen und rituellen Schriften, weitete es sich seit dem späten 18. Jahrhundert auch auf weltliche Inhalte aus. Der Eintritt von Juden in Universitäten sowie die Entstehung der „Wissenschaft des Judentums“ waren Ausdruck eines sich wandelnden Bildungsideals.

Mit der rechtlichen Gleichstellung und der formellen Zulassung von Juden zu allen Studienfächern boten Hochschulen Chancen des gesellschaftlichen Aufstiegs. Doch verlief diese Entwicklung keineswegs geradlinig: Gleichzeitig waren auch diese Institutionen Orte der Ausgrenzung und Diskriminierung.

Die Vortragsreihe begleitet ein wissenschaftliches Projekt des Dubnow-Instituts zu Möglichkeiten und Grenzen jüdischer Teilhabe an sächsischen Hochschulen von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Forschungsergebnisse zu jüdischen Absolvierenden aus Chemnitz, Dresden, Freiberg und Mittweida werden im Rahmen von „DIKUSA – Vernetzung digitaler Kulturdaten in Sachsen“ technisch und visuell ansprechend aufbereitet zugänglich gemacht. Damit knüpft das Institut an sein Webportal „Jüdische Gelehrte an der Universität Leipzig“ an, das seit Frühjahr dieses Jahres online zugänglich ist.

Die Vorträge der Reihe „Bildungswege“ finden während des Wintersemesters 2022/2023 immer donnerstags um 17.15 Uhr statt. Weitere Referentinnen und Referenten sind Shmuel Feiner, Stefanie Mahrer, Felix Steilen und Adi Livny. Bei digitalen Veranstaltungen finden Sie den Link zum Meetingraum wenige Tage vor der Veranstaltung auf www.dubnow.de.

Weitere Informationen

Webportal „Jüdische Gelehrte an der Universität Leipzig“
https://juedischegelehrtesachsen.de/

Mehr zum Kooperationsprojekt „DIKUSA“
https://www.dubnow.de/forschung/schwerpunktprojekte/dikusa-vernetzung-digitaler-kulturdaten-in-sachsen

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