Sie liefern rund um die Uhr Essen aus und sind bei fast jeden Wind und Wetter unterwegs. Nun haben sich die Beschäftigten des Essendienstlieferers Lieferando in Leipzig einen Betriebsrat gewählt. Mit Unterstützung der Gewerkschaft NGG gibt es für rund 150 Lieferdienstfahrerinnen und -fahrer in der Stadt erstmals eine Interessensvertretung. Es ist nach Berlin der zweite Betriebsrat im Osten. Bundesweit gibt es mittlerweile in über einem Dutzend Städten Betriebsräte bei Lieferando.
Die Mitarbeiter bei Lieferando haben mit verschiedensten Problemen zu kämpfen. Beschäftigte sehen sich oftmals mit einem unsinnigen Schichtsystem konfrontiert, die Fahrräder haben häufig Mängel und gefährden so die Sicherheit. Insgesamt erfolgen Entscheidungen oft über die Köpfe der Beschäftigten hinweg.
„Weil wir das so nicht mehr mit uns machen lassen wollten, haben wir mithilfe der NGG einen Betriebsrat gewählt und ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis in jeder Hinsicht erzielt“, sagt Leon Kühn von der Initiative für einen Betriebsrat. Kühn weiter: „Wir hatten eine tolle Wahlbeteiligung, viele Kollegen kamen aus der Freizeit und Krankheit extra zum Wahllokal, um ihre Stimme abzugeben. Alle sind motiviert und die Stimmung ist top.“
Der siebenköpfige Betriebsrat hat jetzt eine Menge Arbeit vor sich. Es geht darum für gute Arbeitsbedingungen zu sorgen, sichere Arbeitsmittel und eine gute Ausstattung der Fahrerinnen und Fahrer durchzusetzen. Alle Betriebsräte wurden mit Unterstützung der NGG gewählt.
Neben weiteren Betriebsräten will die Lebensmittelgewerkschaft NGG einen ersten Tarifvertrag in der Lieferdienstbranche durchsetzen. Mehrere hundert Fahrerinnen und Fahrer haben sich inzwischen in der Gewerkschaft mit ihrer Initiative Liefern am Limit organisiert.
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