Nach über 80 Veranstaltungen sind die „Dorfwerkstätten“ im Jahr 2022 Geschichte. Vor wenigen Tagen fand in Lodenau (Landkreis Görlitz) die vorerst letzte Veranstaltung statt. 43 Orte haben in diesem Jahr das Angebot genutzt, unter fachlicher Anleitung in moderierten Workshops aus Ideen gemeinsame Projekte zu entwickeln und so das Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft weiter zu verbessern.
„Genau wie der Wettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ sind die Dorfwerkstätten ein wichtiges Instrument. Sie schaffen neue Impulse für die Dorfgemeinschaft, sich zu treffen, auszutauschen, Konzepte zu entwickeln und so das Zusammenleben zu festigen“, so Staatsminister Thomas Schmidt. „Wir haben die Dorfwerkstätten deshalb als neues, innovatives und zeitgemäßes Angebot sehr gern unterstützt.“
In Lorenzkirch (Gemeinde Zeithain, Landkreis Meißen) wurde im Ergebnis der Dorfwerkstatt ein Plan zum Erhalt und der nachhaltigen Nutzung für das historische Budenhaus entwickelt, einem ortsbildprägenden Gebäude innerhalb des Ensembles von St. Laurentziuskirche und Klosterhof am Elberadweg. Dort wird es zukünftig ein „Info-Café“ mit Biergarten geben. Geplant sind auch eine Radfahrer-Selbsthilfewerkstatt sowie Räumlichkeiten für die Freiwillige Feuerwehr und den neuen Dorfverein „Lebenswertes Lorenzkirch“.
In Mulda (Landkreis Mittelsachsen) wurde die Gründung eines Dorfvereins geplant. Im Mittelpunkt stand dabei die Vorbereitung des Ortsjubiläums im nächsten Jahr. Die Dorfwerkstatt hat dabei geholfen, diese Festtage als ein offenes Mitmach-Angebot für alle Altersstufen zu strukturieren und weitere Unterstützer zu gewinnen.
In Leuben (Stadt Oschatz, Landkreis Nordsachsen) trafen sich die Akteure des Dorfes, um die Strahlkraft des Ortes zu erhöhen und etwas Bleibendes für die Region zu schaffen. Im Ergebnis soll ein Spielareal als Treffpunkt für alle gestaltet werden. Es ging dabei um die Lösung praktischer Fragen, wie ein geeignetes Areal und Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, Medienanschlüsse zu schaffen und für eine dauerhafte Instandhaltung zu sorgen. Geplant sind Sport- und Spielgeräte sowie ein Treffpunkt mit Sitzmöglichkeiten, Grillstelle und Überdachung.
Die Dorfwerkstätten haben gezeigt, dass der Wunsch nach Beteiligung und Mitsprache groß ist. Mit einfachen Methoden hat es den Teilnehmern der Dorfwerkstätten sichtlich Spaß gemacht, Ideen und Projekte gemeinsam zu entwickeln. Voraussetzung war, dass jede Dorfwerkstatt individuell auf die Situation im Ort und die Interessenlage der Beteiligten einging.
Hintergrund:
Das Instrument der Dorfwerkstatt gibt es in Sachsen seit dem Jahr 2020. Dörfer, die eine Dorfwerkstatt durchführen wollen, erhalten diese Unterstützung kostenfrei und direkt im Ort in Form moderierter Workshops. Insgesamt gab es seit 2020 93 Dorfwerkstätten. Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung hat dafür 380 000 Euro bereitgestellt – auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Mit der Durchführung der Dorfwerkstätten war die Firma M&M Maikirschen & Marketing e.K. aus Oschatz beauftragt.
Keine Kommentare bisher