Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, kündigt Kultusminister Christian Piwarz (CDU) an, die Lehrpläne zu überarbeiten. Der Schwerpunkt solle nicht mehr auf der Ansammlung von Wissen, sondern auf der „Vermittlung von Kompetenzen und Fähigkeiten“ liegen. Dazu sagt Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin der Linksfraktion für Bildungspolitik:
„Die Kundgebung der Lehrkräfte und die Debatte, die wir begleitend im Landtag angestoßen hatten, haben erfreulicherweise bei Kultusminister Christian Piwarz gefruchtet. Die Koalition lehnt unsere entsprechenden Forderungen seit geraumer Zeit ab, dennoch plädiert der Kultusminister nun für die Entschlackung der Lehrpläne und die Nutzung externer Lernorte.
Wir begrüßen das. Eine Grundsatzdebatte über das sächsische Schulwesen ist in der Tat seit Jahren überfällig. Wir werden auch die hohen Hürden, die die CDU für das längere gemeinsame Lernen in der Gemeinschaftsschule aufgerichtet hat, dabei wieder zum Thema machen. Sachsen verdient moderne Schularten und Unterrichtsformen, denn wir müssen Bildung in der Tat anders gestalten.
Wissen ist heute umfassend verfügbar. Wir müssen die jungen Leute vor allem dazu befähigen, es einzuordnen, anzuwenden und zu hinterfragen. Das wäre eine echte Vorbereitung auf die Zukunft. Die Methoden vergangener Jahrhunderte, wozu das Bulimie-Lernen zählt, taugen nicht mehr.
Wenn ich mir aber anschaue, was die Abgeordnete Sandra Gockel letzte Woche im Landtag verlautbart hat, muss ich stark am Innovationswillen der sächsischen CDU zweifeln. Die Vorsitzende der GEW hat völlig zu Recht öffentliche Kritik an dieser Rede geübt, die aus der Zeit gefallen ist und jeglichen Respekt vermissen ließ.
Anstatt die Lehrkräfte pauschal zu beschimpfen, wäre es tatsächlich angemessen, über weitere Möglichkeiten zu diskutieren, die Entlastung schaffen und die Interessen und Bedürfnisse der Betroffenen einbeziehen. Die beste Werbung für den Lehrkraftberuf sind Arbeitsbedingungen, die mehr Gestaltungsmöglichkeit und Freude anstelle von Überlastung bedeuten!“
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