Für die bestehende, unsanierte Jugendhilfeeinrichtung in der Wahrener Edmond-Kaiser-Straße 11 soll auf dem gleichen Grundstück ein Ersatzbau geschaffen werden. Auch die Freiflächen sollen dabei für die Kinder und Jugendlichen neugestaltet werden.
So ist unter anderem ein Kleinspielfeld vorgesehen, das auch von der benachbarten Paul-Robeson-Schule genutzt werden kann. Oberbürgermeister Jung hat dem entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss in Höhe von 7,44 Millionen Euro jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg zugestimmt, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Das Bestandsgebäude wurde bereits 1983 als Plattenbau-Kita errichtet, später zu einem Kinderheim umgebaut. Das Haus ist jedoch weitgehend unsaniert und weist inzwischen umfangreiche bauliche Mängel auf, nicht zuletzt ist der Brandschutz völlig unzureichend.
Der Träger der heutigen Jugendhilfeeinrichtung ist der Verbund Kommunaler Kinder- und Jugendhilfe (VKKJ), ein Eigenbetrieb der Stadt Leipzig. Er fördert und betreut Kinder und Jugendliche, die aufgrund unterschiedlicher Problemsituationen nicht in ihren Familien leben können. In der Einrichtung leben derzeit 34 Kinder zwischen 3 und 18 Jahren in verschiedenen Wohngruppen, nach dem Umbau soll Platz für 37 Bewohnerinnen und Bewohner sein.
Da im vorhandenen Altbau sowohl das pädagogische Konzept einer Jugendhilfeeinrichtung, als auch die geforderten Fluchtwege oder Ansprüche an die Sanitärbereiche nicht umsetzbar wären, soll nun ein Ersatz geschaffen werden: Geplant sind vier einzelne Häuser, die jeweils zweigeschossig sind und ein intensiv begrüntes Dach bekommen sollen.
Ihre innere Struktur orientiert sich am klassischen Einfamilienhaus. Damit wird das pädagogische Konzept unterstützt, das vier autarke Gruppen mit jeweils 9 bis 10 Bewohnern vorsieht. Die großzügig gestalteten Gemeinschaftsräume sind jeweils im Erdgeschoss geplant.
Die Bauarbeiten sollen noch im November beginnen, ab August 2024 können dann voraussichtlich die ersten Kinder und Jugendlichen aus dem Bestandsgebäude in die Neubauten umziehen. Der Plattenbau wird erst dann abgerissen, so dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht während der Bauzeit in ein Interim umziehen müssen.
Auf dem Grundstück befindet sich derzeit ein freistehendes, denkmalgeschütztes Relief, es stammt aus dem Jahr 1978 und wurde von den Künstlern Günter Richter und Joachim Scholz geschaffen. Aufgrund seines Zustandes kann es nicht an einen anderen Standort versetzt werden und verbleibt daher auf dem Grundstück. Es soll restauriert und in die Freiraumgestaltung integriert werden.
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