Am 26. August 2022 besuchte die Bundesumweltministerin Steffi Lemke das Café kaputt während ihrer diesjährigen Pressereise. Mit dabei waren das eigene Presseteam des Bundesministeriums und Journalist/-innen weiterer Medienvertreter.
Das Organisation-Team und die ehrenamtlichen Reparaturhelfer/-innen begrüßten die Bundesumweltministerin mit einem vielseitigen Programm. Neben einer kurzen Projektvorstellung über die Entstehung, die Finanzierung und den Betrieb des Café kaputt wendete sich auch Tom Hansig von der Stiftung „anstiftung“ an die Ministerin. Er lieferte u.A. Vorschläge zur Förderung gemeinnütziger Offener Werkstätte und Reparaturinitiativen.
Auch die Reparaturexpert/-innen des Café kaputt äußerten sich Frau Lemke gegenüber mit konkreten Forderungen in Bezug auf ein „Recht auf Reparatur“. Um diese Wünsche zu veranschaulichen wurde ein defektes Smartphone geöffnet, was deutlich machte, welchen Hindernissen man bei gängigen Reparaturen begegnet. Eine übergreifende Forderung lautet, dass jede/r immer in der Lage sein soll, ein defekte Produkt entweder selbst zu reparieren, oder von einem Anbieter seiner Wahl reparieren zu lassen.
Die Bundesumweltministerin Steffi Lemke verabschiedete sich mit den Worten: „Viele solcher Projekte, wie die ihrenmtragen dazu bei, dass wir das Recht auf Reparatur hinbekommen. Wir brauchen noch mehr von solchen Repair-cafés.“
Auflistung der weiteren Forderungen:
1. Eine verbindliche, sparten-übergreifende Ökodesign Verordnung für die Hersteller aller (Elektro-)Produktsparten. Ein Design, die Langlebigkeit und langjährige Reparierbarkeit der Geräte durch hochwertige Bauteile und austauschbare Einzelkomponenten in den Vordergrund setzt.
2. Eine Pflicht für Hersteller zum Herausgeben von Schaltplänen und reparatur-relevanten Informationen, Kennzeichnung der verwendeten Materialien (Ökotransparenz), Softwaretools und Ersatzteilen oder mindestens deren Konstruktionsdaten für 3D Nachdruck bis mindestens 10 Jahre nach Einstellung der Produktion!
3. All das sollte es kostenfrei oder wenigstens zu fairen Preisen geben.
4. Einen direkten Zugang zu Ersatzteilen für alle – nicht nur Hersteller/-innen und Vertragspartner/-innen der Hersteller/-innen, auch die Nutzer/-innen, mindestens aber alle Reparaturbetriebe und Reparaturcafés.
5. Die Hersteller müssen verpflichtet werden die Sicherheits- und Software Updates eines Geräts für mindestens 10 Jahre nach Einstellung der Produktion zu gewährleisten.
6. Der Zugang zu Ersatzteilen aus Altgeräten für alle Reparatur-Aktuer/-innen als wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz.
7. Bis es ein verbindliches, spartenübergreifendes Recht auf Reparatur gibt, brauchen Verbraucher/-innen Transparenz:
- Zu jedem Produkt sollten leicht zugängliche Informationen bzgl. Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Ersatzteil-Verfügbarkeit zur Verfügung stehen, z.B. in Form eines Bewertungssiegels wie dem Reparatur-Index in Frankreich.
- Die breite Sensibilisierung der Bürger/-innen zu Umwelt- und Ressourcenschutz durch Reparaturinitiativen und andere Träger sollte seitens des Bundes finanziell gefördert werden
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