Wie die Freie Presse berichtet, sind die Eigenanteile für die stationäre Pflege in Sachsen erneut gestiegen. Dazu erklärt Susanne Schaper, Sprecherin der Linksfraktion für Gesundheitspolitik:
„Es ist höchste Zeit, die Pflegefinanzierung gerecht zu machen. Das gelingt, indem wir die Pflegevollversicherung einführen. In diese sollen alle Menschen Beiträge einzahlen, die sich an der vollen Höhe aller Einkünfte orientieren – im Gegenzug bezahlt die Versicherung alle Kosten, die in Verbindung mit der Pflege stehen. Nur so kann garantiert werden, dass sich alle Menschen eine menschenwürdige Pflege leisten können. I
ch fordere die Staatsregierung nochmals eindringlich auf, sich auf Bundesebene für eine solche Regelung stark zu machen. Wer soll fast 2.000 Euro Zuzahlung aus eigener Tasche leisten? So steht Armut am Ende vieler erfüllter Erwerbsleben. Die Eigenanteile müssen gedeckelt und ein Pflegewohngeld eingeführt werden.
Es ist überfällig, dass die Löhne und Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden. Die Kosten dürfen aber nicht bei den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen hängen bleiben, die schon jetzt vielfach finanziell überfordert werden. Die Staatsregierung muss in Berlin für eine gerechte Pflegeversicherung streiten. Geld für Investitionen der Heime muss wie bei den Krankenhäusern aus der Staatskasse fließen, um die Pflegebedürftigen zu entlasten.
Die neue Regelung auf der Bundesebene führt kaum dazu, die horrenden Eigenanteile für die stationäre Pflege zu begrenzen. Angesichts der Summen, die inzwischen aufgerufen werden, und der in Sachsen geringen Renten müssen wir konstatieren: Wer ins Pflegeheim ziehen muss, steckt mindestens in den ersten drei Jahren in der Kostenfalle. Pflegebedürftigkeit darf niemanden arm machen. Es soll niemand zum Sozialamt gehen müssen, der ein Leben lang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat!“
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