Die Stadt Leipzig bereitet sich weiter mit Hochdruck auf die Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Zur Unterbringung steht in Leipzig die Erstaufnahme-Unterkunft des Freistaats Sachsen in Mockau bereit. Die Branddirektion sowie das Klinikum St. Georg bereiten Hilfslieferungen und Spenden vor. Dabei nutzt die Stadt ihre engen Kontakte in die Partnerstädte Kiew und Krakau. Die L-Gruppe hat auf ihrer Crowdfunding-Seite ein Spendenkonto für die Ukraine eingerichtet. Auf der städtischen Homepage (www.leipzig.de/ukraine-hilfe) werden seit Mittwoch Hilfsangebote und Informationen gebündelt; das Angebot wird ständig erweitert und in Kürze auch auf Ukrainisch und Russisch übersetzt.
Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte die enge Beziehung nach Krakau, über die Stadt können Hilfstransporte organisiert und abgewickelt werden. „Es ist wichtig, dass die europäischen Städte jetzt zusammenhalten und der Ukraine helfen“, sagte Jung. „Das Vertrauen zwischen unseren Städten und das über Jahre gewachsene enge Netzwerk zahlt sich jetzt aus und ich bin der Stadt Krakau überaus dankbar für ihre Hilfe.“
Der Stadtpräsident aus Krakau, Prof. Jacek Majchrowski, hat am Mittwoch die Hilfe seiner Stadt angeboten. Benötigt würden in der Ukraine Schutzhelme und -westen, medizinische Versorgung und Generatoren. „Jede Unterstützung für das tapfere ukrainische Volk zählt. Symbolische Gesten der Solidarität sind sicher wichtig, aber angesichts der konkreten Gefahr ist es am wichtigsten, dass man wirklich hilft“, sagte Majchrowski.
Zur Unterbringung ukrainischer Flüchtlinge werden neben der Erstunterkunft des Freistaats in Leipzig auch städtische Unterkünfte vorbereitet. Daneben laufen Gespräche mit der städtischen Wohnungsgesellschaft LWB über eine mögliche Unterbringung in Wohnungen. Prognosen, wie viele Menschen aus der Ukraine in Leipzig Schutz suchen werden, gibt es nicht, weder der Bund noch der Freistaat können dazu momentan seriöse Schätzungen abgeben. Vertriebene aus der Ukraine können sich in Leipzig unbürokratisch bei einem Bürgerbüro melden. Informationen gibt es auch über das Bürgertelefon 115, eine ukrainischsprachige Hilfe über die Hotline wird vorbereitet und startet in den nächsten Tagen.
Die L-Gruppe bietet eine Spendenmöglichkeit zur Hilfe für die Menschen in der Ukraine über ihre Crowdfunding-Plattform (www.leipziger-crowd.de) an. Über die Verwendung der Spenden werden die L-Gruppe und die Stadt in enger Abstimmung mit Vereinen und Hilfsorganisationen entscheiden. Jeder Spenden-Euro wird die Menschen in oder aus der Ukraine erreichen.
Unterdessen erreichen auch Hilfegesuche direkt aus der Ukraine, aus angrenzenden Ländern oder über die EU die Stadt Leipzig. So spendet die Branddirektion Leipzig u.a. Stromerzeuger und Brauchwasserbehälter an die Slowakei sowie drei ausgemusterte Löschfahrzeuge an die Republik Moldau. Inwieweit Hilfeersuchen direkt aus der Ukraine nachgekommen werden kann, wird noch geprüft.
Das Klinikum St. Georg steht für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine mit medizinischer und psychologischer Erst- und Notversorgung bereit. Darüber hinaus kanalisiert das Klinikum die Hilfsmöglichkeiten anderer Leipziger Kliniken, darunter UKL, Helios-Kliniken und Diakonissenkrankenhaus, die sich auch bereit erklärt haben Sachspenden – vor allem Verbrauchsmaterial, Medikamente sowie medizinisches Gerät – zur Verfügung zu stellen.
„In der aktuellen Lage sehen wir ein beeindruckendes Maß an Hilfsbereitschaft und Engagement aus der Leipziger Bürgerschaft heraus“, sagt Ulrich Hörning, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung. „Die Stadt Leipzig arbeitet mit Hochdruck daran, diese Angebote von Engagierten zu unterstützen. Die Stadt Leipzig wird ihre Aufgaben in enger Abstimmung mit Bund und Freistaat wahrnehmen, insbesondere in Bereichen, in denen ein privates Engagement an mittelfristige Grenzen stößt.“
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