Die asylpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Juliane Nagel, fordert einen niedrigschwelligen Zugang für aus der Ukraine geflüchtete Menschen: „Die Bilder von aus der Ukraine fliehenden Menschen gehen um die Welt – viele suchen Schutz in EU-Mitgliedsstaaten. Diese Schutzsuchenden haben es schon jetzt vergleichsweise leicht, in die EU zu gelangen – nicht nur wegen der geografischen Nähe.“
„Polen und Rumänien haben Aufnahmebereitschaft signalisiert, zudem können ukrainische Staatsangehörige visafrei und für 90 Tage in die EU einreisen. Das Bundesinnenministerium hat die Länder nun aufgefordert, Schutzsuchenden aus der Ukraine unbürokratisch den Aufenthalt zu erlauben.
Voraussetzung für die visafreie Einreise war bis gestern, dass ukrainische Staatsangehörige einen biometrischen Reisepass vorweisen. Den haben nur die wenigsten. Deshalb ist es gut, dass diese Hürde nun gefallen ist – das Bundesinnenministerium hat die Länder angewiesen, die absolute Auffangnorm des deutschen Aufenthaltsrechts für ukrainische Schutzsuchende anzuwenden. Das ist absolut richtig und ich begrüße das.
Wenn der politische Wille da ist, lassen sich juristisch Berge versetzen! Die betroffenen Menschen müssen nun ohne große Hürden und Wohnsitzauflagen zu Verwandten und Bekannten in anderen EU-Staaten Unterschlupf finden können.
Der Freistaat muss zusätzlich menschenwürdige Aufnahmekapazitäten sowie Zugang zu medizinischer und Alltagsversorgung für alle ankommenden Schutzsuchenden vorhalten und die Kommunen hierbei unterstützen! Wir erwarten außerdem, dass auf Bundesebene einen Abschiebestopp für in Deutschland lebende Ukrainerinnen und Ukrainer erlässt.
Last but not least müssen jene Geflüchtete, die schon lange an den Toren der EU-Außengrenzen beispielsweise zwischen Polen und Belarus festsitzen, ebenso Zugang zu Asyl in der EU erhalten.“
Die europapolitische Sprecherin der Linksfraktion, Marika Tändler-Walenta, fügt hinzu: „Als Europäerinnen und Europäer tragen wir alle die Verantwortung, für Frieden, Freiheit und Demokratie einzustehen. Eine Rückkehr zum Minsker Abkommen und dessen Umsetzung müssen das Ziel bleiben.
Wir brauchen eine Europäische Union, die auf den Gründungswerten einer friedlichen demokratischen Gesellschaft aufbaut, alle diplomatischen Möglichkeiten nutzt und eine neue europäische Sicherheitsarchitektur aufbaut.
Dabei stehen wir klar an der Seite der Ausgebeuteten und Unterdrückten, die keinen Krieg, sondern Frieden wollen. Unsere Gedanken sind bei den 40 Millionen Menschen in der Ukraine und denjenigen, die sich auf die Flucht begeben haben.“
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